
Die Abhängigkeit der Bürger vom „lebensnotwendigen“ Bankkonto hat
sich in Deutschland erst innerhalb der letzten 40-50 Jahre entwickelt.
Erhielten Arbeiter und Angestellte früher echtes Zentralbankgeld vom
Arbeitgeber bar auf die Hand, dessen eventuelle Überschüsse sie in ein
Postsparbuch einzahlten, so erhalten sie heute als Lohn nicht einmal mehr
richtiges, als gesetzliches Zahlungsmittel anerkanntes Geld, und dürfen
dafür zumeist auch noch Gebühren entrichten.
In den Sechzigern entdeckten die Banken das gewaltige schlummernde
Potential deutscher „Haushaltskassen“ und überzeugten die Arbeitgeber
von der bargeldlosen Gehaltszahlung.
Die Bürger erhielten ein zunächst kostenloses Konto, und erst, als jeder
von einem solchen abhängig war, wurde kräftig an der Gebührenschraube gedreht.
Für das Zentralbankgeld, das der Bank für eine gewisse Zeit
kostenlos zur Verfügung stand, gab es indes keine Entschädigung.
Dagegen wurde für Abhebungen an Automaten anderer Banken und anderes
teils Gebühren erhoben, dass man meinen konnte, die Bank hätte dafür
eigens einen laufenden Geldboten losgeschickt.
Nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen Diskussion über ein Bargeldverbot,
frage ich mich, weshalb ein zinsloses Gehaltskonto überhaupt bei einer
Bank geführt werden muss. Warum sollte einem der Arbeitgeber beispielsweise
(es gäbe diesbezüglich viele Möglichkeiten) nicht monatlich eine nicht
personalisierte, aber mit entsprechenden Sicherheitscodes versehene
„Gehaltskarte“ zusammen mit der Abrechnung „bar“ in die Hand geben können,
mit der man überall bezahlen oder sich mit Bargeld versorgen kann?
Oder weshalb sollte ein Konto auf Guthabenbasis nur bei einer Bank geführt
werden können? Weshalb nicht bei anderen Anbietern, die Nicht-Banken sind,
oder gar bei manch größeren Arbeitgebern selbst, in welchem ein „Dispo“
dann einer Art Vorschuss auf das nächste Gehalt entspräche?
Personaldarlehen gibt es ohnehin schon.
Dann bräuchten die Banken auch keinen Bank-Run befürchten.
Wer das Recht zur Geldschöpfung hat, dieses Recht gnadenlos missbraucht,
von den Bürgern kostenlos Zentralbankgeld zur Verfügung erhält, dafür
auch noch Gebühren verlangt, bei größeren Barabhebungen „herumzickt“
und dämliche Fragen stellt, sollte der auch noch ein Monopol
auf Führung eines Kontos haben ?
Wie blöd sind wir eigentlich, dies alles als völlig
normal zu empfinden und uns gefallen zu lassen ?