Schiedsgerichte gelten vielen als große Bedrohung bei TTIP und CETA.
Seit Anfang der 90er Jahre ist die Anzahl der Klagen von Konzernen
gegen Staaten von null auf über 600 Fälle rasant gestiegen.
Anwälte, die für diese Klagen angeheuert werden, verdienen bis zu
tausend Dollar pro Stunde, ihre Kanzleien manchmal bis zu dreißig
Millionen Dollar pro Klage. Auch deutsche Kanzleien mischen mit im
großen Geschäft. 2011 haben 15 Schiedsrichter 55 Prozent aller Klagen
entschieden.
Oft wechseln sie die Rollen: Mal fällen sie den Schiedsspruch.
Ein anderes Mal vertreten sie die Investoren. Auf dem Feld der
Internationalen Schiedsverfahren herrscht deshalb Casinostimmung.
Banken, Hedgefonds und Versicherer investieren in diesen jährlich
wachsenden Markt. Denn die Prozess-Finanzierer versprechen hohe Renditen.
Und als Makler verdienen sie auch kräftig mit: Burford, der
größte US-amerikanische Prozess-Finanzierer, konnte seinen
Gewinn 2011 verneunfachen. Juridica, sein britischer Konkurrent,
einen Gewinnanstieg von 578 Prozent.
Das ist ein Milliarden-Geschäft.