Gewalt ist nur relevant, wenn sie von Rechten verübt wird
Pegida ist noch nicht am Ende, aber die Friedlichkeit, für seine Meinung und die
Meinungsfreiheit zur Demo auf die Straße zu gehen. Was in der Nazi-Zeit einst die
Schläger der SA-Truppe niedergeknüppelt haben, das machen ihnen heute die radikalen
Extremisten der linken Politikszenerie nach. Sozialisten eben.
Auch die Nazis waren welche, nannten sich doch ebenfalls so, werden aber heute
als politisch Rechte hingestellt. Die Neo-Nazis von heute, die sich als Antifaschisten
(„Antifa“) geben, haben den friedlich demonstrativen „Abendspaziergang“ der
Pegida-Bewegung am Montag (9. März) in Frankfurt in einen bürgerkriegsähnlichen
Zustand versetzt.
Zwar knüppelten sie nicht, aber sie warfen Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper.
Wo eigentlich war darüber etwas zu lesen? Sind Gewalttätigkeiten schon zur Gewohnheit
verkommen? Kein Aufregerthema mehr? Oder nur dann, wenn Rechtsextreme sie begehen?
Erst Eier, dann Steine, auch Fahrräder
Im Internet immerhin findet man etwas. FAZ.NET zum Beispiel berichtet, dass 80 Anhänger
von Pegida Rhein-Main 950 Gegendemonstranten gegenüberstanden. „Zunächst verlief der
Abend friedlich. Doch dann flogen erst Eier, später Steine – mit Folgen.“
FR Online schreibt von „schweren Auseinandersetzungen“. Es seien nicht nur Steine, sondern
auch Fahrräder auf die Polizei geworfen worden. Aber die „FR“-Reporterin Katja Thorwarth
wirft der Polizei vermeintliche Überzogenheiten vor: „Die Polizei hat Schlagstöcke und
Pfefferspray eingesetzt. Dazu ist zu sagen, dass schon vorher die Polizei Videoaufnahmen
machte, als es hierfür keinerlei Anlass gab, und die Hauptwache abgeriegelt hatte, als
gäbe es eine Terrordrohung. Der Aufzug war völlig überzogen.“
Sechs Verletzte, davon fünf Polizisten
Radio FFH berichtete: „Es flogen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper. Müllcontainer
wurden auf die Straße geschoben, Bauzäune umgeworfen und Fahrräder geworfen. Ein Polizist
auf einem Motorrad wurde von Gegendemonstranten mit Schlägen und Tritten angegriffen,
blieb aber unverletzt.
Eine Pegida-Demonstrantin wurde von einem Stein am Kopf verletzt, fünf Polizeibeamte
wurden leicht verletzt.“ Eine Demonstrantin, die als Akteurin auch eine Rede hält und
die deutsche Nationalhymne singt, ist Heidi Mund. Das beschreibt die „FR“-Reporterin so:
„Heidi Mund stimmt die erste Strophe an, die Pegidas stimmen mit ein. Niemand nimmt
ihr das Mikro ab. Ihre Schwächen hat sie in den hohen Tönen.“ Heidi Mund hat auch
einen eigenen Bericht über die Demo verfasst. Unter anderem schreibt sie
(die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt):
Die Laufstrecke „von Linksradikalen total blockiert“
„Die Polizei meinte schon, als wir auf den Platz kamen, dass sie eine Route vorbereitet
hätten, auf der wir laufen könnten, diese sollten wir nach unserer Kundgebung ablaufen.
Als wir uns am Ende wieder hinter der Kirche wie gewohnt versammelten, hieß es plötzlich
vom zuständigen Polizeileiter: ‚Sie können nicht laufen, die Strecke ist von Linksradikalen
total blockiert.‘
Ich zweifelte, ob dem auch wirklich so sei, und so führten sie mich zur ersten
Blockade, wo man mich auch gleich verbal attackierte, mit purem Hass und den
üblichen Nazi-Beschimpfungen.
Zurück zu den wartenden Teilnehmern erklärte ich
ihnen die Situation. Natürlich wollten sie laufen.“
Laufen oder nicht Laufen?
„Ich war im Konflikt, auf der einen Seite wissend, dass die Polizei die Situation,
in der wir hier in Frankfurt stecken, genau kennt, auf der anderen Seite, die Teilnehmer
nicht wieder zu enttäuschen. Konnte ich es riskieren, dass jemand von uns – durch meine
Entscheidung – schwer verletzt würde oder vielleicht noch schlimmer…?
Ich wartete ab und versuchte mich zu konzentrieren, um die richtige Entscheidung
treffen zu können. Nach erneuten Gesprächen mit der Polizei fasste ich den Entschluss,
dass alle, die unter den gefährlichen Umständen nicht mitlaufen wollten, von der
Polizei zur U-Bahn gebracht werden sollten. Alle anderen entschieden sich
freiwillig, egal, was es kostete, zu laufen.“
Gleichzeitig zu Pegida sechs Gegendemonstrationen genehmigt
„Polizeiangaben zufolge hatte das Ordnungsamt für diesen Abend sechs (!)
Gegendemonstrationen genehmigt, obwohl sie genau wussten, in welcher
Situation wir wöchentlich montags dort stehen. Unverantwortlich und
unser Versammlungs- und Demonstrationsrecht damit brechend.
Als wir anfingen, zu laufen, dauerte es auch nicht lange, dass links von uns ein
breiter Fluss von gewalttätigen Faschisten, aus denen nur Hass sprudelte, parallel
zu uns rannte. Eine kleine Blockade wollte uns aufhalten, wurde aber beiseite gedrängt.
Eier flogen und andere Gegenstände. Irgendwann warf dann auch jemand den großen
Stein auf Christines Kopf. Sie war sofort voller Blut, wurde hinterher, dank der
schnellen Hilfe der Polizei, gleich ins Krankenhaus gebracht.“
„Die Meute wurde also vorher schon medial aufgeheizt“
„Über den Abgang zur U-Bahn, wo auch überall gewaltbereite linke Faschisten
warteten, wurden wir danach von der Polizei sicher mit der Bahn einige
Stationen vom ‚Ort des Geschehens‘ in Sicherheit gebracht.
Die ‚Frankfurter Neue Presse‘ hatte schon am Wochenende hetzerisch über Michael
Stürzenberger berichtet. Die Meute wurde also vorher schon medial aufgeheizt.
Das Ordnungsamt in seiner in diesem Falle verantwortungslosen Entscheidung,
sechs Gegendemos zu genehmigen und das Zusehen der Verantwortlichen in der
Politik haben zu diesen Eskalationen am gestrigen Abend in Frankfurt geführt.
Wir haben hier kaum Rückendeckung.“
Da drängt sich doch die Frage auf: Warum genehmigt das Ordnungsamt gleichzeitig
Gegendemonstrationen, obwohl es um die dann fälligen Ausschreitungen von dieser
Seite genau weiß? Vermutlich aber ist ebendies politisch beabsichtigt. Denn es
wäre doch ein Leichtes, die Gegendemonstranten auf andere Tage zu verweisen.
Quelle : Eigentümlich Frei