Der schlimmste Feind im Land – Journalisten und Staatsdiener

 

Was in den Medien für Hetzkampagnen losgetreten werden erinnert an das
tiefste Mittelater zur Zeit der Hexenverfogung. Dabei kamen bereits vor
200 Jahren von hier die Rechtsgrundsätze die Willkür verhindern sollten.

Wir sind gesellschaftlich weit zurückgefallen und es zeichnet
sich ab, dass dieses bald zum Positiven geändert wird.

Blutbad von Kiew: Präsident Janukowitsch ist unschuldig!

Das Massaker an Dutzenden Demonstranten diente als Begründung für die Vertreibung des gewählten ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Gleichgeschaltet hämmerten die eingebetteten Journalisten und EU-Politiker der Öffentlichkeit ein, dass der Präsident für das Blutbad verantwortlich wäre. In Wahrheit entlasten die Fakten die Sicherheitskräfte (1, 2). So wurden viele Demonstranten von hinten angeschossen. Die Scharfschützen könnten also von den eigenen Leuten stammen.

“Forensische Untersuchungen” bestätigen jetzt diese Beobachtungen. Die Schüsse wurden teilweise von einem Gebäude “direkt” am zentralen Demonstrationsplatz “Maidan” abgefeuert. Auch wird bestätigt, dass sowohl Demonstranten wie Polizisten “ähnliche Schusswunden” aufwiesen.

“… vom Gebäude der Nationalbank, mehrere Hundert Meter vom Maidan entfernt, abgefeuert, vom Hotel “Ukraine” direkt an dem Platz und von einem Verwaltungsgebäude.” (welt)

“Der neue ukrainische Gesundheitsminister Oleh Musij, der als Arzt die medizinische Versorgung am Rande der Protestaktionen organisierte, erklärte, die Opfer aus den Reihen der Opposition und der Sicherheitskräfte wiesen ganz ähnliche Schusswunden auf.” (ebd)

Aufgrund dieses Sachverhaltes deuten selbst die Putschisten “erstmals” am 09.03.14 an, dass sich die Ermittlungen “nicht mehr nur auf die alte ukrainische Regierung konzentrieren.” Wird jetzt Russland die Schuld in die Schuhe geschoben?

“Ich kann nur eins sagen: Der wichtigste Faktor in diesem Aufstand, der Blut in Kiew vergoss und der das Land auf den Kopf stellte und schockierte, war eine dritte Kraft”, sagte der Minister. “Und diese Kraft war keine ukrainische.” (ebd)

Der russischer Fernsehkanal “Russian TV” filmte folgende bewaffnete Person, die sich während der tödlichen Schüsse direkt am Tatort aufhielt. Die Aufnahmen wurden auf der Seite gemacht, die von den Demonstranten kontrolliert wurde.

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Quell: Russian TV

Es wurden die Scharfschützen im Hotel Ukraine sogar gefilmt. Es handelt sich nicht um Sicherheitskräfte, sondern höchstwahrscheinlich um Oppositionelle!

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Quelle: RT

BBC-Journalisten sagten, dass es schien, als ob Schüsse aus der Richtung der Polizisten kamen, “aber nicht alle”.

“Von einem der oberen Stockwerke des Hotels, war ein Schuss hörbar. (…) Ich sah den Schützen. Er trug einen der Helme der Demonstranten. (youtube)

Bisher forderten lediglich Politiker der “Linken” eine unabhängige Untersuchung. Die Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko und Thomas Nord sehen bei Außenminister Frank-Walter Steinmeier kein Interesse, auf Antworten zu drängen.

„Bei der gestrigen Sondersitzung des EU-Ausschusses hatte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier keine Antworten zu der Frage, in wessen Verantwortung die Tötungen von Demonstranten und Sicherheitskräften in Kiev erfolgten, und ob es identische Schützen waren. Der Verdacht, dass möglicherweise Kreise der jetzigen Regierung in diese Tötungen verwickelt sein könnten, konnte nicht ausgeräumt werden.

Wirtschaftliche Hilfen für die Ukraine wären jetzt dringend nötig. EU-Finanzhilfen für die neue Regierung in Kiew, an der auch Rechtsextreme Kräfte beteiligt sind, und die bisher keinen Beitrag zur Aufklärung zu den Todesschüssen geleistet hat, lehnen wir ab.

Die Gewährung solcher Hilfen muss u.a. von der Aufklärung der im Raum stehenden ungeheuerlichen Verdachtsmomente abhängig gemacht werden. Eine solche Untersuchung kann unter den aktuellen Bedingungen glaubwürdig nur von einer unabhängigen internationalen Kommission geleistet werden. Die Bundesregierung muss sich ab sofort für die Einrichtung einer solchen internationalen Untersuchungskommission der Vorfälle in Kiew als eine zentrale Voraussetzung für die Gewährung von Finanzhilfen stark machen.“ (thomas-nord)

 

http://friedensblick.de/10786/blutbad-von-kiew-praesident-janukowitsch-unschuldig/

Auto von konservativem Journalisten niedergebrannt

Linksextremisten in Berlin: Angriff auf Journalisten Foto: JFLinksextremisten in Berlin: Angriff auf Journalisten Foto: JF

BERLIN. Linksextremisten haben in der Nacht zum Montag das Auto des BZ-Journalisten Gunnar Schupelius zerstört. Auf der linksextremen Internetseite Indymedia-Linksunten bekannte sich die Gruppe „AG Pressefreiheit“ zu dem Anschlag. „Angriffe auf Haßbrenner wie Schupelius“ seien „als Akt antifaschistischer Notwehr zu sehen“, rechtfertigten die mutmaßlichen Zündler die Tat. Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.

Schupelius hatte sich in seiner Kolumne „Mein Ärger – der gerechte Zorn von Gunnar Schupelius“ in den vergangenen Monaten mehrfach kritisch über die Besetzung des Oranienplatzes durch Asylbewerber geäußert. Zudem warf er Grünen und Piratenpartei eine verfehlte Integrationspolitik vor.

SPD-Landeschef spricht von „SA-Methoden“

Weiter drohten die Verfasser des Bekennerschreibens: „Ein kleiner Rat an Gunni, schreib lieber Backrezepte: Haßpropaganda wird immer für Gegenfeuer sorgen!“ Sie unterstellten dem Journalisten eine „rassistische Pressekampagne“, die „für die jüngsten Anschläge und Angriffe“ auf das illegale Asylbewerbercamp auf dem Oranienplatz verantwortlich sei. Anfang März hatte dort ein Zelt gebrannt. Derzeit ist noch unklar, wer das Feuer gelegt hat.

Schupelius war in den vergangenen Monaten immer wieder von Piraten-Politikern für seine Kommentare angegriffen worden. Der Berliner Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner bezeichnete die BZ als „Völkischen Beobachter 2.0“. Später entschuldigte er sich dafür.  Mehrere Parlamentarier der Piraten im Abgeordnetenhaus, darunter Fraktionschef Oliver Höfinghoff, beleidigten Schupelius immer wieder als  „Schlumpfelius“.

Der Vorsitzende der Berliner SPD, Jan Stöß, rief zur Solidarität mit Schupelius auf und sprach von „SA-Methoden“.

 

http://jungefreiheit.de/kultur/medien/2014/berlin-auto-von-konservativem-journalisten-niedergebrannt/

Die deutschen Medien fühlen sich von ihren Lesern bedrängt

Die „Größten Journalisten der Welt“ sind diesmal die Journalisten der N-TV

Der N-TV ging heute total in die Defensive, denkt man, wenn man den Ton dieses Artikels beachtet. Offensichtlich haben die Leser den Sender mit Mails und Telefonanrufe bestürmt und zu Rede gestellt, warum man nichts vom Referendum in Venedig berichtete. Daraufhin erklärt der Sender, dass man es nicht nötig fand,  zu berichten, da es nichts neues sei, und sowieso wüßten schon alle längst, dass die Venezianer die Unabhängigkeit begehrten.

Und überhaupt, die deutschen Leser seien nur den Russischen Propagandajournalisten auf den Leim gegangen, da sie von den deutschen Journalisten verlangen, über solche tagesaktuelle politische Begebenheiten zu berichten, über die man nicht berichten will.

Diesen Artikel muß man einfach lesen:

Moskaus Propaganda-Krieg in DeutschlandDie Story vom „Referendum“ in Venedig

Von Issio Ehrich

In Venetien findet eine Abstimmung über die Unabhängigkeit von Italien statt. Und deutsche Medien berichten nicht darüber. Darf sich die Presse wegen der Krim-Krise nicht mehr frei äußern?

Die Frage taucht immer wieder auf: „Warum berichten deutsche Medien nicht über das Referendum in Venedig?“ Sie findet sich in den Kommentarspalten unter Artikeln über die Krim-Krise und in Foren. Sie erreicht Redaktionen – auch n-tv.de – per Mail, Leserbrief und Telefonanruf, über Facebook und Twitter. Genaugenommen handelt es sich dabei nicht einmal um eine Frage, sondern um eine Unterstellung: Die deutsche Presse ist heuchlerisch, sie verheimlicht, dass sich die Lagunenstadt und mit ihr die Region Venetien von Italien abspalten will, während Journalisten in aller Breite über die Ereignisse auf der Halbinsel am Schwarzen Meer berichtet. Dahinter steht der Vorwurf, dass die deutsche Presse zu einem Instrument westlicher Propaganda verkommen ist.

Tatsächlich sind wohl die Menschen, die diesen Vorwurf erheben, Propaganda zum Opfer gefallen. Die Geschichte des „Referendums“ in Venedig zeigt, wie der Kreml in der Krim-Krise die Stimmung der Bevölkerung in Deutschland und dem Rest Europas zu beeinflussen versucht.(…)

In der Region Venetien sind Unabhängigkeitsbestrebungen nichts Neues. Es gibt sie seit Jahrzehnten.

Nur zur Erinnerung: Wir zitierten heute diese Meldung rein zufällig nicht aus den russischen, sondern aus den Italienischen NachrichtenLibero Quotidiano , bzw. aus MM-News (Schweizer Nachrichten).

Entscheidender für das geringe Interesse ist vielmehr: Die Abstimmung findet zwar statt, sie hat aber nur den Status einer Initiative von Privatleuten. Genaugenommen darf daher auch nich von einem Referendum die Rede sein, da weder Parlament, Regierung noch eine Regierungsgewalt die Abstimmung betreiben. Denn wie das deutsche Grundgesetz lässt auch die italienische Verfassung keine Unabhängigkeitsreferenden einzelner Regionen zu. Wie auch immer die Abstimmung ausgehen mag, sie wird keine Konsequenzen haben.

N-TV

Wir wollen nicht so sein, wir wollen nicht alles unnötige Spam-Artikel und Spam-Themen aufzählen, über die man uns sonst überall berichtet – z. B. eine 107-jährige Syrische Asylsuchende, die offensichtlich in Syrien derart politisch verfolgt wird, dass sie mit dem Flugzeug nach Düsseldorf flüchtete, wo sie hier Asyl beantragt. Solche Berichte können wir haufenweise zitieren – die den deutschen Journalisten allesamt furchtbar wichtig erscheinen.

Wir wollen auch dieses Referendum in Venedig, das Unabhängigkeitsbegehren der Katalanen oder der Schotten nicht überbewerten. Und wir wollen auch Putin nicht blindlings folgen. Wir wollen uns nur einfach zurücklehnen und genießen, wie die deutschen Medien heute in die Enge getrieben wurden und verzweifelt versuchen, sich den Lesern zu erklären.

 

http://www.kybeline.com/2014/03/17/die-deutschen-medien-fuehlen-sich-von-ihren-lesern-bedraengt/

Hetzpropaganda vom Feinsten

Eigentlich dachte ich, die freien westlichen Medien haben ihren Tiefpunkt erreicht und ihre gekaufte, subjektive und gleichgesteuerte „Berichterstattung“ sei nicht mehr zu unterbieten. Doch da habe ich sie weit unterschätzt.

Schlagzeilen wie

Putin setzt sich über Menschenrechte hinweg

Putin ist ein Mann des Kalten Krieges

Russland war und ist ein Aggressor

Putin treibt Ukraine in den Bankrott

prangten mir heute entgegen und bestätigten meine Vermutung, dass es mit dem Geisteszustand vieler Mitglieder der schreibenden Zunft nicht mehr weit her ist. Am besten fand ich die Schlagzeile die sich auf die Pressekonferenz, die Putin heute gab, bezog.

Macho-Show statt Pressekonferenz: Wladimir Putin markiert den starken Mann

Wahrscheinlich hat der Schreiber dieser Schlagzeile eine andere PK verfolgt oder er kam einfach nicht damit klar, dass Putin die Fragen der Journalisten klar und für jedermann unmissverständlich beantwortete. Es ist aber verständlich, dass Journalisten, die ansonsten nur inhaltsloses und sinnentleertes Gewäsch wiedergeben, Schwierigkeiten damit haben, einfache Antworten zu verstehen.

Erschreckend ist, dass sich Journalisten nicht einmal in einer Zeit, in der die Gefahr eines ausufernden Konflikts derart hoch ist, eines Besseren besinnen und weiterhin nicht von ihrer einfältigen Hetz- und Kriegsrhetorik ablassen. Es scheint so, als sei ihnen auch der letzte Rest Gewissen abhanden gekommen.

Hätten sie noch einen Rest von Gewissen und auch nur den geringsten Willen, Menschen objektiv und mit Sachverstand von den Geschehnissen zu unterrichten – was eigentlich ihre Aufgabe wäre – dann wäre ihre Berichterstattung eine vollkommen andere. Auch würden dann viele so gern totgeschwiegene Tatsachen endlich die verdiente Beachtung finden.

Zu den Geschehnissen in der Ukraine will ich mich heute nicht äußern, dass habe ich in den letzten Tagen des Öfteren getan. Dort bedarf es nur noch einer Lusitania, eines Golf von Tonkin Vorfalls, einer Brutkastenlüge, versteckter Massenvernichtungswaffen oder einer wie auch immer gearteten False Flag Aktion um die Welt in Band zu setzen.

Das Interview mit MEP Ewald Stadler über die aktuelle Situation in der Ukraine möchte ich Ihnen dennoch ans Herz legen.

 

Auch möchte ich sie darum bitten, das politische und militärische Handeln der westlichen Welt der letzten Jahrzehnte, speziell das der USA, objektiv zu hinterfragen. Vielleicht gelangen Sie auch zur Erkenntnis, dass der Westen eigentlich nur noch ein Haufen bankrotter Staaten ist, der von den Interessen einiger Großkonzerne gesteuert wird. Ein Haufen Staaten, der sich sich aus Angst um seine Macht gezwungen sieht, alles und jeden zu überwachen und abzuhören.

Kriege der USA

Willy Wimmer (CDU) – USA wollen Europa in den Krieg ziehen

List of United States military bases

Pakistan: Bis zu 3000 Tote durch Drohnen-Angriffe

Drohnenangriffe töten weit mehr Zivilisten, als die USA angeben

Schachmatt – Strategie einer Revolution oder Fallstudie amerikanischer Politik

Economic Hitman

Und zum Schluss wie schon des Öfteren: „Nein, es ist nicht meine Absicht, Russland als gelobtes Land darzustellen. Zu vieles ist dort noch im Argen. Mir geht es nur um eine objektive Sicht der Dinge“.

http://www.dorfling.de/index.php/home/chef-blog/politik/568-hetzpropaganda-vom-feinsten

So geht Bedrohung der Pressefreiheit in Deutschland

Frontal21: So geht Bedrohung der Pressefreiheit in Deutschland

Hilke Petersen von Frontal21 benennt Gefahren für die Pressefreiheit in Deutschland

Durch Einschüchterung Pressefreiheit aushebeln: Auch in Deutschland wird unerbittlich Jagd auf Informanten gemacht, wenn Informationen aus dem Regierungsapparat durchsickern. “Man versucht, Journalisten zu kriminalisieren. Mit dem Vorwurf, sie hätten zum Geheimnisverrat angestiftet”, erklärt Oliver Schröm, Vorsitzender von Netzwerk Recherche und Leiter von “stern  Investigativ”. Das sei ein erheblicher Vorwurf, der mit Gefängnis bestraft werden könne, so Schröm. “Allein der Hinweis, dass gegen einen Journalisten ermittelt wird, stigmatisiert den ihn gegenüber seinen Quellen”, behauptet Schröm und beschreibt damit die Macht der Strafverfolgungsbehörden, unliebsame Journalisten kaltzustellen. “Die Quellen können nicht mehr mit ihm in Kontakt treten, weil sie Angst haben, aufzufliegen.” Was bleibt dann übrig vom Enthüllungsjournalismus?

 

http://pressefreiheit-in-deutschland.de/frontal21-so-geht-bedrohung-der-pressefreiheit-in-deutschland-14356/

Da wird gelogen, was das Zeug hält

In unseren Medien wimmelt es von statistischen Angaben – viele von ihnen sollen bewußt hinters Licht führen. Ein Gespräch mit Gerd Bosbach

 

Gerd Bosbach ist Professor für Statistik, Mathematik und Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung an der Hochschule Koblenz, Standort Remagen

Sie haben gemeinsam mit Jens-Jürgen Korff das Buch »Lügen mit Zahlen« geschrieben – es geht darum, wie mit statistischen Angaben manipuliert wird. Hatten Sie dabei vor allem Journalisten als Zielgruppe im Auge?

Das war eine der Gruppen, die ich im Blick hatte – viele Beispiele in dem Buch kommen aus dem Medienbereich. Ich hatte aber auch eine zweite Gruppe im Visier: die Politiker. Viele von ihnen lügen bewußt mit Zahlen, um das durchzusetzen, was sonst nicht durchsetzbar wäre.

Haben sich denn Politiker bei Ihnen für Ihre Ratschläge bedankt?

Ach was. Wenn Politiker beim Lügen ertappt werden, versuchen sie es totzuschweigen, das ist die gängige Methode. Im Buch sind ja mehrere Politiker als Beispiele genannt – auf unsere Kritik hat nicht einer von ihnen reagiert.

Nachdem Ihr Buch herausgekommen war, wurden Sie zu Vorträgen in Redaktionen eingeladen. Haben die Journalisten Ihnen zugestimmt?

Es gab fast nur Unterstützung – was anderes war auch kaum denkbar, weil die Fakten so eindeutig sind, daß ihnen schwer zu widersprechen ist. Ich hatte Ihren Kollegen angeboten, ihnen bei kniffligen Fragen zu Statistiken zu helfen, das hat aber niemand genutzt. Und leider finde ich auch in den Artikeln, die diese Kollegen nach meinem Kurzseminar geschrieben haben, dieselben Fehler wieder, die sie vorher gemacht haben. Teilweise sogar Fehler, die den Sachverhalt auf den Kopf stellen!

Welche wären das?

Zum Beispiel die angebliche Kostenexplosion im Gesundheitswesen, die immer wieder zitiert wird. Oder daß bei Statistiken über Geldentwicklungen die Inflationsrate unterschlagen wird. Das führt dazu, daß uns zum Beispiel weisgemacht wird, die Renten seien gestiegen – wenn man die Preissteigerungen abzieht, kommt das Gegenteil heraus: Sie sind gesunken!
Noch ein aktueller Fall: Da heißt es zur Zeit, in der Geschichte der BRD habe es noch nie so hohe Gewerbesteuereinnahmen gegeben wie heute. Der Trick ist, daß die Preise in den vier Jahren, die zum Vergleich herangezogen wurden, um gut sechs Prozent gestiegen sind. Und wenn ich diese sechs Prozent abziehe, kommt wiederum das Gegenteil heraus: Die Einnahmen durch die Gewerbesteuer sind gegenüber dem Jahr vor der Finanzkrise real zurückgegangen.

Können Sie kurz zwei oder drei weitere typische Statistiklügen nennen?

 

Fangen wir mit dem aktuellen Kanzlerkandidaten der SPD an, Peer Steinbrück. Auf einer früheren Kundgebung, damals noch Regierungschef in NRW, schwärmt er davon, daß in Nordrhein-Westfalen 2000 Lehrer neu eingestellt wurden, der Jugend also die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt werde. Das war zweifellos richtig – richtig war aber auch, daß im selben Jahr 2200 Lehrer pensioniert wurden. Auch wenn es formal nicht stimmt, ich nenne das Lügen mit Zahlen.
Eine beliebte Lüge ist auch das Hochrechnen kleiner Zahlen über viele Jahre hinweg. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte gelobt, 18 Milliarden Euro mehr in die Bildung zu stecken. Sie erwähnte jedoch nicht, daß das Bildungswesen sich diese Summe mit der Forschung teilen muß. Und sie erklärte auch nicht, daß die genannte Summe sich nicht auf das kommende Jahr bezieht, sondern über neun Jahre gestreckt wird. Unter dem Strich kommt für das Bildungswesen deutlich weniger als zwei Milliarden Euro pro Jahr heraus.Wir werden täglich in den Medien mit Statistiken bombardiert – Quelle sind Ministerien, Universitäten, Wirtschaftsforschungsinstitute oder Umfragefirmen wie Emnid, Forsa usw. Wem kann man am meisten trauen?

Fragen Sie besser umgekehrt: Wem kann man am wenigsten trauen? Das sind die Institute, die von Wirtschaftsverbänden oder sonstigen Interessenten finanziert werden. Bei Meinungsforschungsinstituten ist es so, daß sie für ihre Arbeit bezahlt werden – es kommt also oft statt wissenschaftlich exakter Aussagen das heraus, was der Auftraggeber gerne hören möchte.
Leider geht der Einfluß der Politik stark in die Ministerien und untergeordnete Behörden hinein. Nehmen wir die Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Ihre Bemessungsgrundlagen wurden seit Mitte der 80er Jahre 17 Mal geändert – 16 der Änderungen führten zu niedrigeren offiziellen Arbeitslosenzahlen. Insgesamt stehen heute den 2,7 Millionen offiziellen Arbeitslosen über fünf Millionen Bezieher von Arbeitslosengeld I oder II gegenüber. Und auch die 4,9 Millionen registrierten Arbeitssuchenden sprechen deutlich gegen die offizielle Darstellung. Die »Stille Reserve« von etwa 1,2 Millionen komplettiert das traurige Bild, auch wenn hier die Statistik unschuldig ist.
Auch bei der Demographie wird kräftig getäuscht. Vorne dabei ist leider auch das Statistische Bundesamt, das immer wieder zu manipulierenden Darstellungen greift. Sicherlich nicht aus Böswilligkeit oder Dummheit, wohl eher im Interesse der Regierenden.Können Sie Namen der schlimmsten Bösewichte nennen?

Der Begriff Bösewicht trifft nicht ganz. Es sind geschickte Vertreter ihrer Interessen, und dazu auch bereit, mit Daten zu lügen. Ganz vorneweg ist Professor Bernd Raffelhüschen, der merkwürdige Zukunftsprognosen zur Pflege präsentiert. Er weiß, daß seine Zahlen völlig unrealistisch sind, benutzt sie aber trotzdem. Auch der Chef des ifo-Instituts in München, Professor Hans-Werner Sinn, argumentiert oft sehr schräg. Und wenn er damit auffliegt, bringt er flugs dieselbe Aussage, begründet sie aber mit einer völlig anderen Argumentation. Zu den Täuschern zähle ich ebenso Professor Meinhard Miegel, ehemals enger Mitarbeiter des CDU-Politikers Kurt Biedenkopf. Heute fungiert er als angeblich unabhängiger Wissenschaftler, betrieb langjährig das Deutsche Institut für Altersforschung. Über seinen Mißbrauch von Statistiken im Interesse der privaten Versicherer könnte ich viele Seiten füllen. Bei der Frage »dumm oder böse?« würde ich mich bei ihm nicht immer für »böse« entscheiden.Nächste Woche kommt das Buch »Armut im Alter« heraus, in dem Sie als einer der Herausgeber auch mit einem Beitrag vertreten sind. Ist es wiederum eine Auseinandersetzung mit der Statistikbranche?

Die Beiträge stammen von 17 Wissenschaftlern und sieben Organisationen, es sind jeweils eigenständige Aufsätze. In meinem Text, den ich wieder mit Jens-Jürgen Korff geschrieben habe, geht es um die – leider wirkungsvollen – statistischen Irrtümer, diesmal zum Thema Altersarmut und Rente.

Gerd Bosbach, Jens Jürgen Korff: »Lügen mit Zahlen – Wie wir mit Statistiken manipuliert werden«, Heyne Verlag München, 320 Seiten, 18,99 Euro

 

 

http://www.jungewelt.de/2012/11-01/059.php

Euro: Das Schweigen der Chefredakteure

Den sonst so kritischen deutschen Journalisten fehlt offenbar der Durchblick. Statt den Euro endlich abzuschreiben, klammern sie sich verbissen daran fest. Doch ewig kann das nicht so gehen. Und dann warten viele Fragen.

 

von Hans-Olaf Henkel

In den letzten Monaten war ich in Schweden, Dänemark, Lettland, Estland, Litauen, Tschechien, Großbritannien, Polen und der Schweiz; mit Ausnahme Estlands sind das Nicht-Euroländer. Es ist hinreichend bekannt, dass die Bürgerinnen und Bürger dieser Länder mit dem Euro nichts mehr zu tun haben wollen. Journalisten aus diesen Ländern fragten mich, warum sich die Deutschen die finanzielle Überforderung durch ihre eigene Regierung gefallen lassen. Ich wies auf die Tatsache hin, dass Frau Merkel im Bundestag keine Opposition zu fürchten habe. Ich erwähnte, dass aus historischen Gründen hierzulande eine ehrliche Diskussion über Alternativen zum Einheitseuro als politisch inkorrekt wahrgenommen und zu einem Tabu erklärt wurde.

 

Trotzdem wundern sich ausländische Journalisten darüber, dass ihre berufsmäßig kritischen Kollegen in Deutschland dem Einheitseuro in unverbrüchlicher Treue ergeben zu sein scheinen. Zwar sehen sie, dass es jetzt auch bei uns immer mehr Journalisten gibt, die mit messerscharfer Diagnose und düsterer Prognose ein realistisches Bild für den Europatienten zeichnen.

 

Sie registrieren, dass auch deutsche Kollegen zwar immer öfter über den ESM und auf die EZB schimpfen, diese sich aber weiterhin für die Beibehaltung der Einheitswährung aussprechen. Müsste nicht auch den deutschen Journalisten, so fragen die Ausländer, längst klar sein, dass ohne die auch von ihnen kritisierten Rettungsaktionen der Einheitseuro schon längst Geschichte wäre?

 

Akribisch schnüffeln deutsche Journalisten den Privatreisen eines Ex-Bundespräsidenten und dem Privatleben seiner Frau hinterher. Neueste Nachrichten über die Dissertation der Forschungsministerin finden sich als Aufmacher auf der ersten Seite der „FAZ“. Fast schon rassistische Untertöne schlägt die “Bild“ an, wenn sie über die Zustände in Griechenland berichtet.

 

Beim Megathema „Euro“ dagegen ruht still der See, und wehe dem, der für Wellengang sorgt. Ich kann ein Lied davon singen. Befürworter einer alternativen Europolitik werden in Talk-Shows von Vertretern des Euromainstreams regelmäßig umzingelt und von den Moderatoren durch Minenspiel, Körpersprache und dauerndes Unterbrechen marginalisiert.

 

Viele Fragen – keine Antworten

Natürlich kommt der Tag, an dem auch die deutschen Chefredakteure zugeben werden, dass der Euro-Kaiser nackt ist. Nach bekannter Manier werden sie es dann „immer schon gewusst haben“.

Dabei müssten Sie uns heute schon Antworten auf ein paar Fragen geben:

  • Warum habt ihr euch gefallen lassen, dass der Euro von führenden Vertretern der Wirtschaftsverbände regelmäßig mit dem Binnenmarkt gleichgesetzt wurde?
  • Warum habt ihr nicht gegen die ständige Gleichsetzung des Euro mit Europa durch die Politiker protestiert?
  • Warum habt ihr kritiklos hingenommen, dass in der Eurozone – buchstäblich als Nebenprodukt von Eurorettungspaketen – die im Lissabon-Vertrag vereinbarten Prinzipien „Subsidiarität“, „Wettbewerb“ und „Selbstverantwortung“ durch „Zentralisierung“, „Harmonisierung“ und „Vergemeinschaftung“ ersetzt wurden und nicht beschrieben, was das für die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone bedeutet?
  • Warum habt ihr nicht protestiert, als die finnische Zustimmung zum zweiten Rettungspaket von der Regierung Griechenlands und zur Bankenrettung von der Regierung Spaniens durch die Überschreibung von Pfändern zu Lasten erhöhter Haftung Deutschlands erkauft wurde?
  • Warum habt ihr die Ablehnung des Euro durch die zehn Nicht-Euroländer verschwiegen?
  • Warum habt ihr die politischen Folgen des immer breiter werdenden Grabens zwischen der Eurozone und den Nichteuroländern kaum thematisiert?
  • Warum habt ihr den Veröffentlichungen über die angeblich katastrophalen Folgen der Abkehr vom Einheitseuro immer breiten Raum gegeben, Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen führten, hingegen unter den Redaktionstisch fallen lassen?

Die Berechtigung dieser Fragen liegt auf der Hand. Irgendwann werden sie zu beantworten sein.

 

 

http://www.mmnews.de/index.php/politik/11188-euro-das-schweigen-der-chefredakteure

So lügen Journalisten: Wie Medien aus einem Pfeifkonzert gegen Merkel Jubel machten

Am 12. Oktober 2012 wurde Bundeskanzlerin Merkel in Stuttgart von
Tausenden von Menschen ausgepfiffen. Die Fernsehsender arbeiteten wie früher in
der DDR und machten Jubel daraus.

Wie sich die Bilder gleichen. Weltjugendspiele in Ost-Berlin am 5. August 1973: Mielke, Honecker, Müller, Tisch, Mittag, Mückenberger und andere DDR-Parteibonzen ließen sich während der Abschlussfeier von der Menge bejubeln. Sie strahlten und winkten vergnügt. Hinter den Kulissen des friedlichen Vielvölkerfestes jedoch spielte sich eine wahre Propagandaschlacht ab. Damals waren es Mitglieder der FDJ, die zu politisch korrekten Claqueuren gedrillt wurden, und die »Aktuelle Kamera«, die jede Kritik am Regime im Keim erstickte.

39 Jahre später und 640 Kilometer weiter gen Südwest konnte am 12. Oktober 2012 die ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda, Angela Merkel, vor dem Stuttgarter Marktplatz strahlend und winkend beobachtet werden. Ihre Mission war es, das Blatt für den parteilosen OB-Kandidaten Sebastian Turner im Wahlkampf gegen den Grünen Fritz Kuhn zu wenden. Doch diese Propagandaschlacht ging deutlich verloren. Lesen Sie, wie unsere Medien aus einem Pfeifkonzert gegen Merkel eine Jubelveranstaltung machten. So dreist wurden die Bürger bislang nur in der DDR belogen.

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/henning-lindhoff/so-luegen-journalisten-wie-medien-aus-einem-pfeifkonzert-gegen-merkel-jubel-machten.html;jsessionid=E8B6A2D5A3C93F5CAA68A326708475E0