Neues Dokument zum Massaker von Katyn belastet Alliierte

Polnische Historikerin spricht von Verschleierung der Wahrheit

Warschau – Die polnische Geschichtsforscherin Krystyna Piorkowska ist an den Bericht eines US-Soldaten gelangt, der 1943 an der Exhumierung der Leichen von polnischen Offizieren in Katyn teilnahm, berichtet die Zeitung „Rzeczpospolita“. Dadurch ergebe sich das Bild, dass die Alliierten die Wahrheit über das Massaker des Sowjet-Geheimdienstes NKWD in Katyn von 1940 absichtlich verschleierten: Denn der Bericht sei der Historikerin zufolge Gegenstand bei der Potsdamer Konferenz 1945 und bei den Nürnberger Prozessen gewesen.

Der Bericht

Das acht Seiten lange Dokument beinhaltet Aussagen des US-Offiziers John H. Van Vliet Jr, der im Mai 1943 als Kriegsgefangener nach Katyn geschickt wurde. Mit anderen Kriegsgefangenen war er am 13. Mai jenes Jahres ein Zeuge der Exhumierung von Leichen polnischer Offiziere, die vom NKWD im Katyner Wald ermordet worden waren.

Er bezeugte unter Eid, dass in Massengräbern Leichen lagen – womöglich über mehrere Jahre. Die begrabenen Soldaten hätten „gute polnische Uniformen“ und wenig abgenutzte Schuhe getragen. Die den Leichen beiliegenden Gegenstände wiesen demnach auf ein Todesdatum rund um Februar, März und April 1940 hin.

In dem Dokument finden sich auch bisher unbekannte Namen von anderen Zeugen der Exhumierung. Piorkowska hat es unter anderen Unterlagen entdeckt, die ab 1974 öffentlich zugänglich waren, bei denen es um Ersatzleistungen für Belgier und Franzosen geht, die über Europa im Zweiten Weltkrieg abgeschossenen US-Piloten halfen.

Hintergrund

Das Massaker von Katyn ereignete sich im Frühling 1940 in den sowjetisch besetzten Gebieten des geteilten Polen. Katyn war nur einer von fünf Orten, an denen Massenerschießungen von seit 1939 internierten polnischen Intellektuellen, Polizisten, Reservisten und Offizieren stattfanden, der Name steht aber für den Massenmord insgesamt.

Das Massaker ging auf einen von Sowjet-Diktator Josef Stalin unterzeichneten Befehlsvom 5. März 1940 zur Exekution von „Nationalisten und konterrevolutionären Aktivisten“ zurück. Die Gefangenen wurden zwischen 3. April und 19. Mai 1940 vom NKWD unter anderen im russischen Katyn bei Smolensk, in Mednoje bei Twer (damals Kalinin) sowie in Charkow (ukrainisch Charkiw) in der heutigen Ukraine mit Kopfschüssen getötet.

Die genaue Zahl der Opfer des Verbrechens ist nicht bekannt. Ein Schreiben des KGB-Vorsitzenden Alexander Schelepin an Stalin-Nachfolger Nikita Chruschtschow vom März 1959 spricht von 21.857 Opfern. Nach Angaben Polens waren es circa 30.000 Menschen. Die Sowjetunion lastete das Massaker lange Zeit Nazi-Deutschland an. Soldaten der Wehrmacht hatten die Massengräber 1943 entdeckt.

 

http://derstandard.at/1388650383410/Neues-Dokument-zum-Massaker-von-Katyn-belastet-Alliierte

Steht Syrien vor der Invasion? Said Dudin

Täglich erreichen uns Meldungen von Massakern aus syrischen Städten.
Und täglich berichten die Medien davon, wie syrische Soldaten dafür
verantwortlich sein sollen. Zumindest wird dies immer wieder von der
syrischen Opposition behauptet.

Unsere Medien erwähnen hin und wieder, dass es sich um nicht gesicherte
Informationen handele. Dabei sind feste Fakten zur Genüge vorhanden.

Doch scheinbar will man diese gar nicht haben.

Afghanistan: Bundeswehr schießt in Menschenmenge

Deutschland führt in Afghanistan Krieg gegen eines der ärmsten Länder der Welt. Geht man jedoch durch die Straßen von Köln, Hamburg, München, Berlin oder Klein-Kleckersdorf merkt man überhaupt nichts davon. Neben dem bekannten Massaker in Kundus, bei dem mehr als 140 – zumeist Kinder und Jugendliche – ermordet wurden, gab es vor fast genau einem Jahr, am 18.05.2011, einen weiteren größeren “Zwischenfall”.

In Talokan (Taloqan) ballerten “unsere Jungs” – wie in einem Video-Spiel – einfach in eine aufgebrachte Menschenmenge, die gegen das brutale Vorgehen ihrer Besatzungstruppen demonstrierte. Bei der Schießerei auf die Zivilbevölkerung gab es 12 Tote und über 80 Verletzte auf Seiten der Demonstranten. Drei angeblich “mittelschwer-verletzte” deutsche Soldaten mußten nur kurz ambulant behandelt werden. Seinerzeit sprach die Bundeswehr von rund hundert Demonstranten, die angeblich mit Steinen auf die Bundeswehrfestung geworfen hätten. Die Deutschen hätten dann einfach zurückschießen müssen. Die TV-Aufnahmen der BBC zeigten jedoch rund 2.000 Menschen auf ihrem Demonstrationsmarsch. Von Steinwürfen war nichts zu sehen. Vollmundig kündigte der Bundeswehr-Kommandeur, Generalmajor Markus Kneip in einem Interview mit der Tageszeitung “Welt” eine Aufklärung durch einen “eigenen” (!) Rechtsanwalt der Bundeswehr an. Dabei ist es geblieben.

Man stelle sich vor in Dortmund, Düsseldorf oder Hamburg würden ein paar Fußballrowdies mit Steinen auf die Polizei werfen und die würde dann sofort scharf schießen – mit 12 Toten und über 80 Schußverletzungen. Die staatlichen Einrichtungen würden sofort auf Hochtouren anlaufen, man würde Ärzte nötigen – wie im Fall Kurras – falsche Atteste auszustellen, Beweismittel würden verschwinden – wie im Fall Buback, es käme zu falschen Zeugenaussagen, aber, der aufmerksame Beobachter könnte sich zumindest auf Grund der Widersprüchlichkeiten ein ungefähres Bild vom tatsächlichen Hergang machen. Ich erinnere auch an das “Celler Loch”, die Ereignisse auf dem Bahnhof von Bad Kleinen oder den aktuellen skandalösen Buback-Prozess.

Aber wegen ein paar toten Afghanen am Hindukusch hat man einen solchen Aufwand nicht nötig. Das wäre ja noch schöner.

Und so werden Beweismittel von der Bundeswehr nach wie vor unter Verschluß gehalten. Da gibt es beispielsweise die Überwachungskameras der inzwischen geräumten deutschen Festung in Talokan. Am dortigen Fort waren seinerzeit zahlreiche Überwachungskameras angebracht gewesen und die Aufnahmen könnten Auskunft über alle relevanten Fragen im Zusammanhang mit der Schießerei auf die Demonstranten geben.

Man könnte überprüfen, ob Demonstranten tatsächlich mit Steinen und “Molotow-Cocktails” geworfen haben oder dies lediglich eine Schutzbehauptung der Bundeswehr-Krieger ist.

Man könnte prüfen, ob die deutschen Soldaten gezielte Schüsse auf “Steinewerfer” abgegeben haben oder aber, ob sie wahllos in die Menschenmenge geballert haben.

Die Tatsache, daß die Bundeswehr diese Aufnahmen nicht veröffentlicht, spricht für sich allein. Offensichtlich tragen die Bilder in keiner Weise zur Entlastung der Bundeswehr bei. Leider gibt es keine deutschen Journalisten, die unabhängig von der Bundeswehr aus Afghanistan berichten. Alle dort tätigen Journalisten sind in irgendeiner Form mit den deutschen Truppen verbunden und das fängt mit dem Flug in der Bundeswehrmaschine an. Natürlich fragt von denen keiner seine “Beschützer”, was eigentlich die Überwachungskameras zeigen.

Na ja, und daß die Blut-Alkoholwerte der involvierten deutschen Soldaten nicht veröffentlicht werden, kann man dann ja auch verstehen. Ist ja schließlich Privatsache und wir trinken ja angeblich alle mal gerne einen über den Durst.

In einem rechtsstaatlichen Verfahren würden allerdings manche Dinge nicht mehr vertuscht werden können. Deshalb scheut die Berliner Regierung unter Merkel den Rechtsweg in einem öffentlichen Gerichtserfahren wie der Teufel das Weihwasser. Das war bei dem Massaker der Bundeswehr in Kunduz (Kundus) schon so. Da alle Staatsanwälte den jeweiligen Landesregierungen bzw. der Bundesregierung gegenüber weisungsgebunden sind, konnten die Berliner Strolche die nötigen Gerichtsverfahren bisher erfolgreich blockieren.

Fazit für die “Berliner Demokratie”:

12 tote Demonstranten, über 80 Schußverletzungen und bis heute kein öffentliches Gerichtsverfahren. Es bleibt zu hoffen, daß die Täter wenigstens nach einem Regime-Change zur Rechenschaft gezogen werden und dann endlich ermittelt werden darf.

 

http://www.eisenblatt.net/?p=4959

Hass- und Hetz-Republik

“In der BRD ist die niedrigste Stufe des menschlichen Umgangs erreicht, das ist barbarisch.”

In der BRD ist die Meinung zu äußern nur dann frei, wenn man die politische Ideologie dieses von den Siegern aus der Taufe gehobene Staatsgebildes wiedergibt. Abweichende Meinungen werden mit Berufsvernichtung, öffentlicher Ächtung bis hin zu lebenslangen Freiheitsstrafen geahndet.

Cora Stephan, eine WELT-Kolumnistin, bringt die Elendszustände in der BRD, die mehr an Nordkorea erinnern als an ein Land in der Tradition der europäischen Aufklärung, auf den Punkt. Sie deutet an, dass die Sieger des Zweiten Weltkriegs die politischen Vorgaben noch heute bestimmen (was und wie gesagt werden darf bzw. muss), was allerdings nichts mit Wahrheit und Unwahrheit zu tun habe.

Frau Stephan beschreibt, wie jedermann fertiggemacht wird, der gegen diese Meinungsvorgaben verstößt. Sie nimmt zwar Thilo Sarrazin als Beispiel, verweist aber indirekt auch auf die Maulkorbgesetzgebung in Sachen Holocaust-Wahrheit. Cora Stephan nimmt Sarrazin als Beispiel der Zerstörung von Menschen in der BRD, indem man ihn einen “Zahlenfetischist” nenne. Da interessiert es nicht mehr, ob seine Zahlen richtig sind, ein Hetzwort ist stärker als jede Wahrheit. Dieses Menschenzerstörungsprogramm wird in weitaus schlimmerem Maß gegen die freien Holocaust-Forscher angewandt. Wenn sie zum Beispiel argumentieren, dass in Auschwitz gemäß offiziellen Zahlen mehr als  90 Prozent der angenommenen Toten nicht gestorben sind, werden sie ebenfalls als “kaltherzige Zahlenfetischisten” gebrandmarkt, als ob das nicht den ganzen Holocaust-Komplex ausmache.

Die Autorin beschreibt, dass in dieser Siegerrepublik jeder Feind ist, der nicht die Systemmeinung vertritt. Sie legt beeindruckend dar, wie Fakten gemordet werden, nämlich mit der Waffe “Entrüstung” und “Tränendrüsen”. Wer in den sogenannten Talkshows als Sieger hervorgehen will, so Stephan, braucht nicht nur keine Argumente, sondern sollte Argument tunlichst vermeiden. Die Definitionshoheit in den politischen Talkshows werde durch das schauspielerische Darstellen von “verletzten Gefühlen” errungen, nicht durch Fakten. Tatsachen werden in der BRD, wenn sie dem System nicht passen, als “kalt und unmenschlich” diffamiert, und schon sei die Wahrheit besiegt. Es werde nicht gefragt, ob der Beschimpfte vielleicht recht haben könnte, er wird einfach vernichtet, so Stephan.

Cora Stephan vergleicht die Meinungsdespotie, das Massaker an der Meinungsfreiheit in der BRD mit “Ketzerverfolgung und Religionskriegen”. Jedem, der wahrheitsgemäße Fakten, die vom System nicht geduldet werden, vertritt, wird vorgeworfen “sich zu versündigen”. Die Autorin kommt zu dem Schluss, in der BRD münden systemabweichende Meinungen und Wahrheiten in einer Tödlichkeit des Meinungskonflikts. Die Abweichler, die Fakten und Wahrheiten präsentieren, werden als “Unmenschen und Barbaren” stigmatisiert – das sei “barbarisch”, so Stephan. “Das ist Vernichtungswille”, attestiert Stephan und prangert an, dass der Abweichler in der BRD außerhalb des Rechts gestellt werde – weil der den falschen Glauben habe. Stephan:

“Damit ist die niedrigste Stufe des menschlichen Umgangs erreicht.”

Lesen Sie hier die wichtigsten Passagen von Cora Stephan, dann werden Sie verstehen, warum u. a. der Geistestitan Friedrich von Schiller seine Schriften in Russland drucken lassen musste. Schiller war damals als Freidenker verfolgt, so wie die freien Holocaust-Forscher heute.

www.welt.de/print/die_welt/debatte/article106385469/Streitet-euch-aber-richtig.html Die Welt, 29.05.2012, S. 2

Streitet euch, aber richtig

Respekt vor dem Gegner ist die Basis fairer Auseinandersetzung. Doch wie schwach unsere Streitkultur ausgeprägt ist, zeigt die jüngste Debatte über die Thesen des Thilo Sarrazin

Von Cora Stephan

Dabei hatte man doch einst aus der Tragödie des Dreißigjährigen Kriegs gelernt, der ein verheerender Religionskrieg war. Wir verdanken in Sachen Streitkultur dem Westfälischen Frieden mindestens so viel wie der Aufklärung: Die Schlacht beendet den Krieg wie die Prügelei den Streit. Wer siegt, hat Glück gehabt, mehr nicht. Über Gut und Böse, über wahr und nicht wahr aber ist damit nicht entschieden. Auch nicht über “Schuld” oder den rechten Glauben. …

Der Respekt vor dem Gegner ist die Grundlage des Streits. Er ist nicht Feind, sondern Kontrahent, “auf Augenhöhe”, wie Politiker gern sagen, und hat, genau wie die eigene Seite, jedes Recht, seinen Standpunkt zu vertreten und zu verteidigen. Die zivile Seite dieses Respekts vor dem Gegner ist die Meinungsfreiheit. Streit im aufgeklärten Sinne fordert keine Konversion. Er ist der temperamentvolle Schlagabtausch zwischen Menschen, die Argumente haben und, sollten diese sich als schwach erweisen, sich nicht auf ihren Glauben oder ihre Gefühle herausreden. Oder auf ihr eigenes Erleben. Diese Flucht aus der Logik in die reine Subjektivität galt einmal als “weibisch”. Heute gilt sie als “menschlich”. Welch Fortschritt.

Jede Talkshow zeigt: Wer heute im Kampf um die Definitionshoheit siegen will, kommt gänzlich ohne Argumente aus, ach was, von ihrem Einsatz ist dringend abzuraten. Am besten, man zeigt verletzte Gefühle. Ist nicht ein logisches Argument per se irgendwie kalt und also unmenschlich? Na bitte. Auch verallgemeinernde Schlüsse kann man auf diese Weise kontern. Was soll mir eine Statistik oder eine Durchschnittsgröße, wenn ich persönlich die Realität doch ganz anders wahrnehme? Fühlen und Glauben, das bringt Szenenapplaus. “Ich glaube” und “ich fühle” sind die vergifteten Pfeile aus dem Hinterhalt, die den Gegner erledigen, bevor er auch nur Gehör gefunden hat. Was muss ich auch wissen, was der andere denkt und sagt, wenn ich ihn eh nicht leiden kann?

Der Umgang mit Thilo Sarrazin etwa ist ein Schaustück avancierter Streit-”Kultur”. Noch bevor sein jüngstes Buch zur Euro-Krise erschienen ist und gelesen werden konnte, bekundeten Kritiker in Qualitätszeitungen, es gar nicht erst zur Kenntnis nehmen zu wollen, man wisse ja eh, dass Sarrazin drin sei, wo Sarrazin draufsteht. Also “Schwachsinn” (Robbe), “Unsinn” (Künast) und “himmelschreiender Blödsinn” (Schäuble), dem man keine Plattform bieten, ja den man am besten nicht zur Kenntnis nehmen dürfe. Schließlich wolle er mit seinen “Provokationen” ja bloß Geld verdienen. Und das geht ja schon mal gar nicht.

Warum solche wie ihn nicht gleich verbieten? Andernorts ist man da weiter. Wer Menschen, die Zweifel an der These von der Klimaerwärmung äußern und gar die Ursache von Klimawandel – Täter Mensch – infrage stellen, “Klimaleugner” nennt, zieht Parallelen zu “Holocaustleugnern”, denen man das Maul verbieten darf. Warum nicht auch den “Klimaleugnern” – obwohl die gar nicht das Klima leugnen, sondern lediglich die wissenschaftliche Grundlage weitreichender politischer Forderungen? Und wie wär’s mit dem Verbot von “Islamophobie”? Ein solches Verbot eröffnete weite Spielräume. Ist islamophob, wer meint, dass hierzulande das Grundgesetz und nicht die Scharia gelten sollte? Überhaupt, Phobie: Ist vielleicht krank, wer nicht erkennt, dass Islam Frieden ist, auch wenn dessen beleidigte Vertreter das Gegenteil bezeugen?

Verblüffend, wie viele der Vokabeln, mit denen heute die Meinungsschlachten geschlagen werden, an Ketzerverfolgung und Religionskrieg erinnern, so etwa, wenn es über Kritiker des Kulturstaates heißt, sie “versündigten” sich an ihm. Besonders interessant ist, was die Vorkämpfer für mehr Menschlichkeit ins Spiel bringen. Die “nackte Logik der Zahlen” sei ohne Menschlichkeit, verkündete jüngst ein Autor der “Zeit”. Klar, wen er meint: Thilo Sarrazin, den wiederum Mely Kiyak in der “Frankfurter Rundschau” und “Berliner Zeitung” als “lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur” bezeichnet hat. Der Artikel wurde erst online bereinigt, mittlerweile ist er ganz entfernt, eine halbherzige Entschuldigung der Autorin nachgereicht. Ist da doch jemandem aufgefallen, dass man so etwas nicht sagt?

Die Entmenschlichung des Gegners ist ein gutes Indiz für die Tödlichkeit des Konflikts. Denn wer den anderen zum Unmenschen oder Barbaren erklärt, trifft damit ja kein objektives Charakterurteil, sondern verkündet vor allem, wie er selbst mit solchen Kreaturen umzugehen gedenkt: barbarisch eben. Damit ist die niedrigste Stufe des menschlichen Umgangs erreicht und die höchste Stufe des Konflikts. Das ist dann kein Streit mehr. Das drückt Vernichtungswillen aus. Es unterstellt, der Gegner habe weder das Recht noch ein Argument auf seiner Seite. Er hat den falschen Glauben und selbst konvertieren hilft ihm nicht mehr.

“Wir würden viel weniger Streit in der Welt haben, nähme man die Worte für das, was sie sind – lediglich die Zeichen unserer Ideen und nicht die Dinge selbst”, schrieb einst John Locke. Schön wär’s, dann könnte man abrüsten. Denn wichtiger als die Frage, ob Sarrazin ein menschlich kalter Zahlenfetischist ist, wäre doch, ob nicht auch der Schurke ein richtiges Argument haben könnte. Das meinte einst Voltaire, als er versprach, sich für die Meinungsfreiheit auch des ärgsten Feindes einzusetzen.

Das, in der Tat, wäre Streitkultur.

Die Autorin hat zahlreiche Sachbücher und, unter ihrem Pseudonym Anne Chaplet, mit “Erleuchtung” soeben ihren zehnten Kriminalroman veröffentlicht.

http://globalfire.tv/nj/12de/verfolgungen/die_hass_und_hetzrepublik.htm