NSU-Bomben: Kaum Spuren von Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe

Dem Trio werden drei Bombenanschläge und eine ganze Reihe von Bomben-Attrappenfunde zur Last gelegt. Genauso wie bei den anderen ihnen zugeschriebenen Anschlägen (Ceska-Mordserie etc.) existieren auch hier keine “harten” Beweise, die eine klare Verurteilung rechtfertigen könnten. Genau wie bei den anderen Anschlägen wimmelt es jedoch auch im NSU-Bomben-Komplex von behördlichen Falschbehauptungen, (vorgespielter?) Inkompetenz, Zufallsketten und Sorglosigkeit. Können “Pannen” die mangelnden Beweise gegen das Trio begründen oder dienen die Drei als Sündenböcke, um von den wirklichen Hintermännern abzulenken?

Zu den einzelnen Anklagepunkten, chronologisch sortiert.

1) 13. April 1996 – Puppentorso mit gelbem Judenstern

Der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Ignaz Bubis, hielt sich “an dem Wochenende zum 12. April 1996″ (PUA, S. 81)  in Weimar auf. Herr Böhnhardt hätte einen Puppentorso mit Judenstern an einer über die Bundesautobahn 4 führenden Brücke bei Jena aufgehängt und daran zusätzlich zwei Bombenattrappen befestigt. Die Brückenzufahrten waren abgesperrt mit dem Hinweis „Vorsicht Bombe“. Der Torso war “mit Elektrokabeln” an zwei Kartons angeschlossen. Bei einem Karton handelte es sich um Verpackung von leichten Schaumwein. Dort befand sich eine Spur von Böhnhardt.

“Auf einem der Kartons mit der Werbeaufschrift “Asti Spumante” fand sich der Abdruck des Mittelfingers der linken Hand Böhnhardts.” (Schäfer-Gutachten, S. 32)

Die Puppe wurde trotz der Verbindung zu den Kartons von Polizisten abgeschnitten. Sie sei “später aus ermittlungstaktischen Gründen aber wieder angebracht worden.” (spiegel)

Kommissiar Mario Melzer berichtete, dass Bubis zugesagt habe, ihm …

“… einen handschriftlichen Zettel zukommen zu lassen, den er zuvor im Rahmen eines Gespräches mit Angehörigen der Kameradschaft Jena erhalten habe.” (TPUA, Zwischenbericht, S. 251)

Ein weiteres Gespräch mit Bubis wurde Melzer jedoch von seinem Vorgesetzten “KD Rolf Schneider” untersagt. Es konnte kein Schriftenvergleich mit Wahllichtbildvorlage vorgenommen werden. (ebd)

Das Landgericht Gera sprach Böhnhardt im Berufungsverfahren am 16.10.1997 vom Vorwurf frei, den Torso aufgehängt zu haben.

“Dieses Urteil sei jedoch auf die Berufung Böhnhardts durch das Landgericht aufgehoben und Böhnhardt insoweit frei gesprochen worden, da das Gericht den Tatnachweis als nicht ausreichend geführt bewertet habe. Insbesondere habe Böhnhardt ein Alibi in Form einer Party-Veranstaltung angegeben, deren Gäste – die größtenteils aus Freunden und Gesinnungsgenossen bestanden hätten – als Zeugen vor Gericht vernommen worden seien. Die Möglichkeit, dass sich Böhnhardt zwischenzeitlich von der Party entfernt habe, um die Straftat zu begehen, habe das Gericht nicht als erwiesen angesehen und den Angeklagten freigesprochen.” (TPUA, Zwischenbericht)

Uwe Böhnhardts Name fand im Jahr 1996 Eingang in den “Tatmitteldienst” des Bundeskriminalamtes “BKA”. (TA) Nach Angaben des CDU-Obmanns im NSU-PUA, Clemens Binninger, sei dort Böhnhardt unter anderem mit den Angaben “Koffer” und “rechtsradikal” erfasst worden (TA).

Von Anfang 1996 bis Ende 1997 wurden weitere Funde gemacht:

“Im Rahmen dieser Ermittlungsverfahren wurden unter anderem umfangreiche kriminaltechnische Untersuchungen, aber auch DNA- und Bodenprobenanalysen durchgeführt.” (Schäfer-Gutachten, S. 63)

2) Drei Briefbomben-Imitate mit Begleitschreiben

Im Zeitraum Ende 1996 bis Anfang 1997 wurden Briefbomben-Attrappen in die Briefkästen der Thüringischen Landeszeitung und der Jenaer Stadtverwaltung eingeworfen. Außerdem wurde in der Polizeidirektion Jena ein drittes Briefbombenimitat” (TPUA, Zwischenbericht, S. 215) aufgefunden!

Die Staatsanwaltschaft (StA) Gera ermittelte u. a. gegen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe “wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.” Mitte 1997 stellte die StA Gera das Verfahren ein, weil kein Beweis für deren Tatbeteiligung erbracht werden konnte.

“Die unter anderem bei Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe durchgeführten DNA-Analysen hätten ergeben, dass Mundlos als Verursacher der bei den Umschlägen aufgefundenen Speichelresten auszuschließen sei und Böhnhardt sowie Zschäpe als Verursacher nur mit geringer Wahrscheinlichkeit in Frage kämen.” (Zwischenbericht Thüringer parlamentarischer Untersuchungsausschuss (TPUA), S. 215)

“Eine im Jahr 2000 auf Grund der technischen Weiterentwicklung auf dem Gebiet der DNA-Untersuchungen erneut durchgeführte molekulargenetische Untersuchung erbrachte keine neuen Ergebnisse.” (Parlamentarischer Untersuchungsausschuss (PUA), Bundestag, S. 118)

Trotz der “geringen Wahrscheinlichkeit” steht im PUA-Abschlussbericht, dass “aufgrund DNA-Analysen Böhnhardt (…) und Zschäpe” als Versender “in Betracht” kamen. Als Begründung dient die “Theaterbombe”, die “die gleiche Knetmasse” gehabt hätte, wie die Briefbomben-Imitiate.

“Zum Jahreswechsel 1996/1997 wurden in Jena drei Briefbombenattrappen eingeworfen. Die Briefe enthielten die gleiche Knetmasse wie die Kofferbombe vor dem Theater in Jena. Als Spurenverursacher kamen aufgrund von DNA-Analysen Böhnhardt, Kapke und Zschäpe in Betracht. Das Ermittlungsverfahren stellte die Staatsanwaltschaft Gera am 18. Juni 1997 ein (…).” S. 480

3) Drei Kofferbomben-Attrappen

Bei der Polizei ging am 30. September 1996 “ein Anruf ein, dass im Stadion Sprengsätze deponiert seien. Eine sofortige Absuche verlief negativ.” (TPUA, Zwischenbericht) Nach sechs Tagen hätten spielende Kinder die Attrappe zufällig entdeckt. Der leitende Thüringer Ermittler Jürgen Dressler nahm im TPUA zur “Behauptung” Stellung, dass …

“… die „Stadionbombe“ in einem Streifenwagen zur Polizeidienststelle gebracht worden sei (…). Er meinte, dass “dies definitiv nicht so gehandhabt werden sollte. Die Streifenbeamten hätten bei einem derartigen Auftrag die Pflicht gehabt, sich darüber zu beschweren und die Ausführung des Transports zu verweigern.” (TPUA, Zwischenbericht)

Die “Theaterbombe” tauchte im Februar 1997 auf. Auch sie wäre von spielenden Kindern gefunden worden. Dann verluden Polizisten sie einfach in einen Streifenwagen, “ohne Sicherheitsvorkehrungen”, und verbrachten sie ins Revier!

In der Dienststelle kam es deswegen zu einer Auseinandersetzung zwischen Kommissar Mario Melzer und dem damaligen Leiter der Polizeidienststelle in Jena, Herrn Schnaubert. Melzer fragte nach einem “ordnungsgemäßen Abtransport durch eine entsprechend ausgebildete und technisch ausgerüstete USBV-Einheit.” (=Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung)

“Herr Schnaubert sei sehr wütend geworden, habe den Zeugen als „Fatzken des LKA“ bezeichnet, die USBV „angetatscht“ und dagegengetreten.”

Dort hätten sich 10 Gramm Sprengstoff “TNT” befunden und diegleiche Knetmasse, wie in den Briefbomben-Imitaten. Der Vater von Uwe Mundlos erhielt damals “über einen Bekannten” einen Hinweis, dass “im Koffer” ursprünglich “nur ein leeres Alurohr gesteckt habe.”

“Zunächst seien die verschiedenen Theatergruppen angefragt worden, ob der Koffer eine Requisite sei, es habe sich aber niemand gefunden. Der Chef des Theaters habe den Koffer dann dem LKA übergeben und da sei daraus ein Koffer mit einem Rohr geworden, das angeblich 10 Gramm TNT enthalten habe.” (nsu-watch)

Am 26.12.1997 wurde schließlich die “Friedhofsbombe” gefunden. Es war ein leerer, rot lackierter Koffer, mit schwarzen Hakenkreuzen auf weißem, rundem Grund.

Es herrscht ein unklares Bild, welche Beweise gegen das Trio vorliegen.

Laut des Kriminalhauptkommissars Dieter Fahner wären neben dem Puppentorso-Fall  “bei den übrigen Bombenattrappen (…) Vermischungen der DNA der Beschuldigten Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe und Kapke feststellbar gewesen”. (TPUA, Zwischenbericht, S. 252) Dagegen sprach vor dem PUA der leitende Ermittler Jürgen Dressler lediglich von einer DNA-Mischspur an den Briefen, wo Böhnhardt mit dabei war.”

“Zum einen gab es eine DNA-Mischspur an den Briefen, wo er mit dabei war. Sein Fingerabdruck war auf der USBV an der Puppe, die an der Autobahnbrücke hing. Sein Fingerabdruck war auf der USBV an der Puppe, die an der Autobahnbrücke hing.” (PUA, S. 131)

Das staatsanwaltliche Verfahren wurde 2003 eingestellt. Das Schäfer-Gutachten stellt fest, dass das Trio …

“… zwar (…) für keine dieser Straftaten rechtskräftig verurteilt [wurde], eine ganze Reihe von Umständen sprechen jedoch dafür, dass sie für diese Straftaten verantwortlich waren. Auch der im Rahmen der Durchsuchung der Garagen am 26.01.1998 aufgefundene Sprengstoff wurde dort mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Trio deponiert.”(S. 54)

Es wäre interessant zu erfahren, welche “Umstände” dem Trio angelastet werden. Als einen Umstand führt das Gutachten die Funde in der “Bombenwerkstatt” an. Die Garage hätte ein Polizist an Beate Zschäpe vermietet. Dort wurden jedoch weder Fingerabdrücke noch DNA des Trios festgestellt. Einzig die Zigaretten-Stummel des Trios wurden am Boden liegend gefunden.

Der Sprengstoff TNT musste schnell vernichtet werden, “weil Gefahr für Leib und Leben bestanden hätte.” Bis heute ist ungeklärt, woher TNT-Lieferant Thomas Starke den Sprengstoff her-hatte. Er war bereits Anfang 2001 ein “langjähriger Vertrauensmann” des Sicherheitsapparates.  (Friedensblick)

4. Bombenanschläge und Attrappen, 1997-2011 – nicht dem Trio zugeordnet werden

Es gab eine ganze Reihe von bis heute ungeklärten Anschlägen, die nicht dem Trio angelastet werden. Die “Pannen” ähneln sich jedoch.

So tauchte am 18. November 1997 in Stadtroda …

“… eine funktionsfähige Bombe in einem Haus [auf], das von Gastarbeitern bewohnt wurde. Die Polizei ermittelte gegen eine Reihe mutmaßlicher Bombenbauer aus rechtsextremen Kreisen, unter anderem gegen H. sowie gegen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe.” (mdr)

Nach der “Entschärfung der Bombe” hätte man die “Einzelteile einfach entsorgt.”

“Auch bei dem Fund einer funktionstüchtigen USBV in einem Heizungskeller in Stadtroda seien Fehler gemacht worden, denn nach der Entschärfung der Bombe durch Spezialkräfte des TLKA habe die Kriminaltechnik Jena die Einzelteile einfach entsorgt, d.h. in die Mülltonne geworfen. Die aufgefundenen Reste hätten dann keine gerichtsfesten Ermittlungen ermöglicht.” (TPUA, Zwischenbericht, S. 306)

Das Thüringer Landeskriminalamt dementierte 2012 auf Nachfrage des “mdr” erst “Kenntnisse zu dem Bombenfund”, schließlich gab es “doch Kenntnis von dem fehlgeschlagenen Sprengstoffattentat 1997 in Stadtroda” zu (mdr)

“Bis heute konnte das ermittelnde LKA nicht klären, wer die Bomben neben den Heizungskessel gelegt hat.” (mdr)

Als die Linken-Abgeordnete Martina Renner diesen “Sprengkörper” im Thüringer PUA thematisierte, schaltete sich sofort das Innenministerium ein.

“Martina Renner thematisiert einen Vorfall vom 18. November 1997 in Stadtroda, als auch ein Sprengkörper gefunden wurde. Der Zeuge erinnere sich grob, dass es sich um einen Sprengstoff in einem Behältnis handelte. Das Innenministerium interveniert, die Frage hätte keinen Bezug zum Beweisgegenstand.”

Bei dem Sprengstoff dort…

“.. handelte [es] sich aber anders um den Sprengstoff in der Garage in Jena ummutmaßlich industriell gefertigten Sprengstoff, da dieser rot eingefärbt gewesen sei.” UA Erfurt 15.04.2013

Siehe Friedensblick: “NSU-Umfeld: Die seltsame Rohrbombe des Henning H.”

Im März 1999 gab es einen Anschlag auf die Wehrmachts-Ausstellung. “Möglicherweise im Zusammenhang” wurden “Drohbriefe mit Bombenattrappen” bis ins Jahr 2000 verschickt. Keine Spur des Trios.

“Im März 1999 zerstörte ein Sprengstoffanschlag in Saarbrücken die Ausstellung über Verbrechen der Wehrmacht. Möglicherweise im Zusammenhang mit der Tat verschickten Unbekannte bis ins Jahr 2000 Drohbriefe mit Bombenattrappen. Das Bundeskriminalamt prüfte, ob Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe die Absender sein könnten, da die Attrappen denen ähnelten, die die drei vor dem Gang in den Untergrund versandt hatten. Die Beamten machten sogar „Vergleichsuntersuchungen“ mit DNA-Spuren und Fingerabdrücken der drei Thüringer. Das Ergebnis war negativ (…).” (tagesspiegel)

Eine der Attrappen erhielt der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis. Das BKA teilte im Jahr 2000 mit, dass es in der “Bauweise eine gewisse Ähnlichkeit” gebe “zu denjenigen Bombenattrappen”, die “bei einer Durchsuchung von Wohnnräume” des Trios gefunden wurden! (PUA, S. 670)

Bisher ist nicht bekannt, dass in den Wohnräumen von Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe Bomben oder Attrappen gefunden wurden.

5) Bombenanschläge, die dem Trio zugerechnet werden

Am 23. Juni 1999 explodierte eine Rohrbombe in einer Nürnberger Gaststätte. Sie war heimtückisch in einer Taschenlampe installiert.

Sie wäre dann jedoch als “Anschauungsstück”  zu Schulungszwecken gebraucht worden. Deshalb wären “entscheidende DNA-Spuren” zerstört, stattdessen die DNA eines Polizisten festgestellt worden. Die Analyse der restlichen Spuren „führte nicht zu verwertbaren Ergebnissen“. (focus)

Im Jahr 2000 explodierte in einem deutsch-iranischen Laden in Köln eine Bombe.

“Als BKA-Beamte Ende 2011 die alten Asservate untersuchen wollten, mussten sie feststellen, dass sämtliche Beweismittel längst vernichtet waren. Bereits im Januar 2006 hatte die Staatsanwaltschaft Köln verfügt, die „diversen Tatortspuren (alle)“ zu zerstören.” (focus)

Ein weiterer dem Trio zugeschriebener Bombenanschlag fand am 9. Juni 2004 nochmals in Köln statt (Bild). Es war eine Nagelbombe, die in der Kölner Keupstraße dreißig Menschen zum Teil schwer verletzte.

Der Chef des BKA Jörg Ziercke sagte dem PUA, dass er nicht wüsste, “dass in Köln DNA von Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt abgeglichen worden sind.” Der Abgeordnete Clemens Binninger (CDU/CSU) später: “In Köln haben wir keine DNA gehabt. Das ist richtig.” (PUA-Protokoll Nr. 21)

Es wurde dort “genau dieser Typ Sprengstoff benutzt” wie beim Nagelbombenattentat 1999 auf die Wehrmachtsausstellung in Saarbrücken. Clemens Binninger vom PUA zeigte sich trotzdem überzeugt, dass Böhnhardt und Mundlos die Kölner Bombenleger gewesen wären. Es existieren Aufnahmen einer Überwachungskamera von verdächtigen hellhäutigen Männern. Die Aufnahmen sind jedoch zu schwach, um sie zu identifizieren.

Laut des geschädigten Kölners Ali Demir wären “auf dem Fahrrad” “Fingerabdrücke und DNS-Spuren” gewesen. Er fordert, dass diese Spuren “wissenschaftlich verglichen werden”, “um endlich festzustellen, wer der Täter ist.”

Zurecht vermutet Demir, dass Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe nur als Täter vorgeschoben werden, um die wahren Hintergründe zu verschleiern.

“Ich befürchte, dass der Staatsapparat aufgrund seines Versagens dazu neigt, jetzt alle Taten den beiden Toten anzulasten, um von den eigenen Ermittlungspannen abzulenken und den politischen und wirtschaftlichen Hintergrund zu verschleiern.” (nrhz)

Demir beobachtete unmittelbar nach der Explosion zwei Zivilpolizisten, die den Tatort absperrten. Er erhielt Drohbriefe “Zeitungsberichte über die sogenannten Dönermorde und über V-Leute.” (kontext)

Siehe: Friedensblick: “Durfte der Kölner Bombenanschlag nicht aufgeklärt werden?”

Friedensblick: “NSU-Tatorte: Keine Spur von Zschäpe, Mundlos, Böhnhardt

 

 

http://friedensblick.de/9416/nsu-bomben-kaum-spuren-von-boehnhardt-mundlos-zschaepe/

BRD-Systemlügen in Sachen “Neonazi-Morde” platzen

Die Geheimdienstmorde, die das System gerne als “Neonazi-Morde” oder “NSU-Morde” der nationalen Bewegung in die Schuhe zu schieben versucht, sind Gegenstand eines sogenannten parlamentarischen Untersuchungsschusses. Diese Theater-Aufführungen dienen einerseits dazu, die Verdummten noch dümmer zu machen und andererseits sollen solche Schauveranstaltungen die Verwicklungen des Systems in Verbrechen auf ewig zu kaschieren.

Am 24. Mai 2012 sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein vor dem Untersuchungsausschuss aus (Türken nennen ihn “der vom Teufel Gezeugte”). Schließlich fielen fünf Morde in seinen Zuständigkeitsbereich. Aber außer seines hollywoodreifen Auftritts – mit Krokodilstränen für die Opfer in den Augen – wollte oder konnte Beckstein keinerlei Beitrag zu den Fragen liefern, warum die angeblichen “Neonazi-Mörder” nicht identifiziert und gefasst werden konnten.

Schlimmer noch, es war Beckstein selbst, der im Jahr 2000 die Mordhetze gegen sogenannte Neonazis begann: “Beckstein hatte im Jahr 2000 selbst den Verdacht geäußert, die Morde könnten einen rechtsextremen Hintergrund haben.” [1] Offenbar wussten das BKA und die Geheimdienste zu genau, wer hinter den Taten wirklich stand, weshalb eine Sonderkommission mit dem aussagekräftigen Namen “Bosporus” aufgestellt wurde. Das wundert wirklich nicht, denn die türkischen Ermittlungsbehörden waren schon frühzeitig davon überzeugt, dass die Täter aus dem kriminellen türkischen Drogenmillieu stammten. Die seriöse türkische Nachrichtenagentur Turkishpress.de informierte auf Basis der jahrelangen Ermittlungen der türkischen Behörden bereits im Jahr 2009 die deutschen Behörden wie folgt: “Dem Bericht der Zeitung ZAMAN vom Oktober 2007 zufolge, hatte das türkische Landeskriminalamt Ihre Ermittlungsergebnisse über die Döner-Morde an die ermittelnden Behörden in Deutschland übermittelt. In der Zusammenfassung dieses Berichts des türkischen Landeskriminalamts (KOM) an das Bundeskriminalamt in Deutschland, sah man einen Zusammenhang zwischen den ‘Döner-Morden’ sowie dem Drogenmillieu in Europa, mit einem Familienclan aus Diyarbakir. Dem Bericht zufolge wurden die 8 Opfer der ‘Döner-Morde’ zu Verteilern im Drogenmillieu gezählt. Die Opfer sollen zudem Schutzgelder an die PKK in Europa und dem Familienclan in Diyarbakir gezahlt haben.” [2]

Das deckt sich mit Becksteins Aussagen vor dem Untersuchungsausschuss, wonach es nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür gab, dass hinter den Morden sogenannte Neonazis steckten. “Wir haben Millionen Daten von Funkzellen überprüft, wir haben Zigtausende von Videobildern gerastert. Wir haben Tausende von Spuren und Personen überprüft. Die Ermittler haben mit größtem Einsatz und außerordentlich kreativ gearbeitet. Es hat aber eben keine heiße Spur gegeben.” [3] Da es sich aber gemäß politischen Vorgaben neuerdings bei den Tätern um “Neonazis” handeln muss, wartete Beckstein auch sogleich mit einer völlig “plausiblen” Erklärung auf, warum es keinerlei Hinweise ins nationale Lager gab: “Die rechtsextreme Zelle ‘Nationalsozialistischer Untergrund’ (NSU) ist höchst konspirativ gewesen.” [4] Klar doch, 200 Beamte, sämtliche Geheimdienste, Millionen von Funkabhördaten konnten deshalb keine Hinweise liefern, weil sie konspirativ handelten, obwohl sie frei in der Bundesrepublik herumfuhren, mit Freunden verkehrten, die allesamt überwacht wurden. Sie konnten offenbar nicht ermittelt werden, weil sie ihre angeblichen Taten nicht in Flugblättern mitteilten. Vermutlich operierten sie sogar unter einer Tarnkappe aus der Nibelungenzeit. Nur wirkliche Hartkern-BRD-ler können eine solche Beleidung der menschlichen Intelligenz ohne Widerspruch hinnehmen.

Tatsache ist, dass sich die Geheimdienste die “Bosporus-Morde” aufsparten, um sie, je nachdem wie sich das politische Klima entwickeln würde, als Bluthetze gegen die Nationalen einzusetzen. Vor dem Geheimdienstmord an den beiden Beschuldigten (nur tote “Täter” nehmen die Lügen widerspruchslos auf sich), wurde bekannt, dass bei geheimen Umfragen die NPD bereits bei einer Wählergunst von über 15 Prozent angekommen war. Es bestand also dringender Handlungsbedarf, die Bewegung im Volk ächten zu lassen.

Durch die dann vom Stapel gelassene Bluthetze des Systems fielen die Umfragewerte der NPD wieder zurück auf unter EIN-Prozent. Damit dieser Wert gehalten werden kann, kocht das System tagtäglich neue Lügen von den sogenannten “Neonazi-Morden” unter immer einem anderen Vorwand neu auf. Und das, obwohl anfangs sogar die Wahrheit in Pressemeldungen zu finden war, dass der Geheimdienst die Morde koordinierte: “Die ‘Bild’ hat sogar Informationen, dass der Agent bei insgesamt sechs Morden in der Nähe war. Entgegen bisheriger Annahmen habe sich der Beamte zum Zeitpunkt des Mordes im Apr 2006 am Tatort aufgehalten, berichtet die FAZ unter Berufung auf Sicherheitskreise.” [5] Mehr noch, die Täter wurden für ihre Morde an den Ausländern sogar vom Verfassungsschutz bezahlt: “Der Vorwurf lautet, die Geheimdienste hätten die Täter über viele Jahre beobachtet, möglicherweise sogar bezahlt, ohne ihre Verbrechen zu verhindern.” [6] Wer also immer tötete, handelte im Staatsauftrag.

Tatsache ist auch, dass die Polizistin Michèle Kiesewetter unter Aufsicht der Geheimdienste, auch des BRD-Geheimdienstes, von dem Türken Mevlüt Kar erschossen wurde, der gemäß stern auch Beschaffer von Sprengzündern für die sogenannte Islamistengruppe “Sauerland” war. Mevlüt Kar arbeitet nach stern-Berichten für den türkischen Geheimdienst MIT mit Verbindungen zum US-Geheimdienst CIA wie auch zum BND. Der DIA-Bericht sagt klipp und klar, dass Mundlos und Böhnhard gar nicht am Tatort waren. [7] Dennoch erschallt täglich über alle BRD-Propaganda-Kanäle die Lüge, die beiden hätten die Polizistin erschossen.

Die dümmste aller System-Lügen, dass die der Morde bezichtigten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos von der sogenannten “Mitwisserin” Beate Zschäpe ermordet worden sei, wurde schon zu Beginn von Augenzeugen widerlegt. Diese Anwohner haben ganz andere Beobachtungen gemacht. “Die ‘Bild’-Zeitung berichtet, dass Zeugen einen dritten Mann gesehen haben wollen, der aus dem Reisemobil geflüchtet sei, in dem Mundlos und Böhnhardt tot aufgefunden wurden. Angeblich habe ein Nachbar berichtet, eine Person sei aus dem Führerhaus geklettert.” [8]

Die Wahrheit wird mit allen nur denkbaren despotischen Maßnahmen unterdrückt. Die wichtigsten Dokumente, die Beweisen würden, wer wirklich hinter den Morden steckt, sind entweder vernichtet worden oder bleiben 30 Jahre lang unter Verschluss. “Staatsanwaltschaft ließ Beweise vernichten.” [9] “Doch heute, fast ein Vierteljahr später, wird vertuscht, geleugnet, Aufklärung verhindert. Das klägliche Versagen der Geheimdienste dokumentiert dieses Dossier des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Die peinlichen Details sollen noch 30 Jahre, bis zum Jahr 2041, geheim bleiben.” [10] Im Lügen, Fälschen und unter Verschluss halten hat das System ausreichend Erfahrung mit der “richtigen” Handhabung von Geschichtslügen gesammelt. Die Akte des Friedensfliegers Rudolf Hess wird in England für weitere 30 Jahre unter Verschluss gehalten, damit Hitlers Friedenspolitik nicht ans Licht der Öffentlichkeit gelangen kann.

Aber dann kam, dem Äußeren nach, eine unerwartete Wende: Am 25. Mai 2012 wurde einer der wichtigsten “Mittäter” der sogenannten “Zwickauer Terrorzelle” vom Bundesgerichtshof auf freien Fuß gesetzt. Wie soll das denn mit den vorausgegangenen Lügen zusammenpassen?

Holger G., wie der sogenannte Verdächtige in den Medien genannt wird (Holger Gerlach) wurde am 13. Nov 2011 in Lauenau bei Hannover mediengerecht festgenommen. Im Haftbefehl wurde ihm vorgeworfen, er habe den Ermordeten (Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos) im Jahr 2001 oder 2002 eine Pistole überbracht – und damit Beihilfe zu den von der “NSU” begangenen Morde und Banküberfälle geleistet. Das war eine Lüge, denn Holger Gerlach wurde am 25. Mai. 2012 aus der Haft entlassen: Der Haftbefehl gegen den als “Terrorhelfer” Beschuldigten wurde aufgehoben. “Die von ihm überbrachte Waffe soll bei den NSU-Taten keine Rolle gespielt haben,” urteilte der Bundesgerichtshof. [11]

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Aber selbst wenn diese Waffe bei den dem Trio untergeschobenen Morde keine Rolle gespielt haben soll, dann hätte Gerlach gemäß gängiger Rechtspraxis nie aus der Haft entlassen werden dürfen, da alleine die Beschaffung einer Waffe als willentliche Beihilfe zu den unterstellten Morden gilt. Darüber hinaus hatte Holger Gerlach dem vom Geheimdienst ermordeten Böhnhardt sogar seinen Reisepass  sowie seine AOK-Versicherungskarte zukommen lassen. Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe wird vorgeworfen, am 4. Nov 2011 eine Bank überfallen zu haben. Als Fluchtfahrzeug gilt der Wohnwagen, welcher mit dem Ausweis von Holger Gerlach angemietet wurde. Das allein würde schon in einem nichtpolitischen Verfahren ausreichen, Holger G wegen Beihilfe für lange Zeit hinter Gitter zu bringen. Bei sogenannten Rechten oder Neonazis reicht für gewöhnlich schon ein falsches Wort, um sie lebenslang hinter Gitter verschwinden zu lassen. Trotz dieser Tatsachen wird also Holger Gerlach vom höchsten Gericht aus der Haft entlassen???

Es gibt nur zwei Erklärungen für diese juristische Hochseil-Akrobatik: Entweder wollen sich die höchsten Richter nicht mehr länger für die Systemverbrechen missbrauchen lassen, [12] da sie das Verfallsdatum der BRD erahnen, oder Holger Gerlach arbeitete für den Inlandsgeheimdienst (Verfassungsschutz). Zumal er “wertvolle Aussagen” gemacht haben soll. Er belastete den NPD-Aktivisten Ralf Wohlleben, der ihm die Waffe für Mundlos und Böhnhardt gegeben hätte. Es könnte sich also um ein weiteres verbrecherisches Komplott gegen die NPD handeln. Es wird täglich spannender.

1 Sueddeutsche.de, 24.05.2012
2 turkishpress.de, 12.12.2009
3 Tagesschau.de, 24.05.2012
4 Sueddeutsche.de, 24.05.2012 5 Welt.de, 14.11.201
6 Welt, 15.11.2011, ‚S. 5
7 stern.de, 30.11.2011, unter Bezug auf DIA-Geheimdienstbericht (Militärischer Geheimdienst der USA)
8 Welt, 15.11.2011, S. 5
9 spiegel.de, 17.04.2012
10 ZDF Frontal21, 31.01.2012
11 taz.de, 25.05.2012
12 “Was die Bundesanwaltschaft den Unterstützern der Zwickauer Zelle bisher
nachweisen kann, wird bei einem Gerichtsprozess kaum für eine Verurteilung reichen”, sagt ein Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag. (Welt.de, 25.05.2012)

http://globalfire.tv/nj/12de/verfolgungen/die_luege_von_der_zwickauer_zelle.htm