Hat das gegenwärtige Konstrukt EU, eine Chance zu überleben?
Nein, Europa steuert in eine Diktatur der Banken und Finanzinstitute, über kurz oder lang wird es zu Unruhen und Bürgerkriegsszenarien kommen. In der Geschichte der Menschheit hat noch nie ein Vielvölkerstaat ohne Gewalt funktioniert (z. B. Römisches Reich, Sowjetunion, alle Kolonialreiche, usw.). Die Menschen in Europa wollen diesen aufgezwungenen Großstaat nicht (siehe EU Referendum Dänemark und Irland), Bürgerproteste in Spanien, Griechenland und anderen EU Staaten.
Was sollte sich Ihrer Meinung nach grundlegend in Europa ändern?
Abschaffung der EU, Negierung der Maastricher- und Lissabon Verträge. Jeder Staat sollte seine volle staatliche Souveränität mit eigener Währung und Gesetzgebung wiedererhalten, ohne Bevormundung durch Brüssel. Sollte der Wunsch nach einer engeren Bindung, egal ob wirtschaftlich oder staatlich, an einen anderen Staat bestehen, ist ein Volksentscheid notwendig und bindend. Der Austausch von Kultur und Lebensweise sollte stark ausgebaut werden, damit wir besser einander verstehen und kennen lernen.
Wie stehen Sie zur Europäischen Finanzkrise? Wie zum Euro?
Die Finanzkrise ist ein künstliches Konstrukt aus Gier und Machtstreben der Finanzelite, damit Kontrollmechanismen und Gesetzesänderungen ohne große Probleme etabliert werden können. Ähnlich wie der Reichtagsbrand und das Ermächtigungsgesetz. Der Euro ist nur Mittel zum Zweck, die staatliche Souveränität aufzuweichen und letztendlich abzuschaffen.
Wie stehen Sie zu Schuldenländern wie Griechenland oder Spanien?
Ganz banal gesagt: Diese Länder sind die ersten Opfer der Finanzelite. Mit relativ schwachen Volkswirtschaften, immer knapp am Limit des Staatsbankrotts, wurden diese Länder recht früh “sturmreif” geschossen. Nur eine eigene Währung kann die Lage in diesen Ländern zumindest etwas mildern. Finanzhilfen seitens Deutschlands oder der EU verschlimmern die Situation noch weiter. Besonders wenn Deutschland sich rühmt, sich “Exportweltmeister” zu nennen, werden diese Länder mit Waren regelrecht geflutet, und die heimische Wirtschaft in diesen Ländern leidet darunter. Besser wäre, eine ausgeglichene Export/Import-Bilanz zu haben, wobei stark darauf geachtet werden muß, daß die Produkte und Dienstleistungen im Land erwirtschaftet werden (keine Billiglohnländer Importe, keine prekäre Beschäftigung im Land selber), damit möglichst viele Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben, Steuern zahlen und konsumieren können.
Haben Sie Ihr eigenes Konsumverhaltens seit Krisenbeginn geändert?
Ja, haltbare Konserven, Kerzen, Streichhölzer und sonstige Dinge des täglichen Lebens werden auf Lager gelegt.
Wird innerhalb Europas der Familienpolitik genug Beachtung geschenkt?
Nein, es ist ein erklärtes Ziel dieser Finanzeliten, das traditionelle Familienbild abzuschaffen, damit der Einfluss bis in das kleinste Element eines Staates (die Familie) hineinreicht (siehe Gender Mainstream).
Fühlen Sie sich in Europa wirklich frei bzw. sicher?
Ich fühle mich weder frei noch sicher. Der Kontrollapparat der Regierung hat beängstigende Ausmaße bekommen (Vorratsdatenspeicherung, Hartz 4, Lissabon Vertrag, Online-Durchsuchung, usw.). Der Bürger wird unter Generalverdacht gestellt. Meine Sicherheit wird in keiner weise damit gesteigert, weil die Bedrohung durch Staatswillkür steigt. Die rechtsstaatliche Ordnung wird dem monetären Prinzip geopfert.
Europa zu verändern, bedeutet aktive Teilnahme, wenn auch im kleinen Rahmen. Was wäre folglich Ihr Vorschlag, Ihre Idee für ein Europa souveräner Mitgliedsstaaten? Wo sollten Gemeinsamkeiten entstehen? Welche Werte gilt es, als Land zu bewahren?
Jeder Staat sollte selbst entscheiden durch Volksabstimmung, ob und wie eine Bindung an einen anderen Staat zustande kommt. Die große Gemeinsamkeit Europas ist die Vielfalt der Kulturen und der Austausch von Ideen und Lebensweisen (z. B. Ernährung wie Pizza, Döner, Crepes, Knödel, usw.). Wenn die Menschen in Europa die Eigenarten anderer Kulturen kennen, ist es kein Problem, mit diesen umzugehen. Die Herkunft, eigene Identität und Verantwortung gegenüber dem anderen gilt es zu bewahren.
Könnte Europa die Weltpolitik positiv und nachhaltig verändern?
Sicher, dies wäre allerdings mal was ganz neues für Europa. Bis jetzt konnte Europa nur negativ nachhaltig verändern (Kolonisation, Inquisition, Weltkriege, Religionskriege, usw.). Sicherlich gab es auch Lichtblicke, wie z.B. Martin Luther oder der Code Civil von Napoleon Bonaparte, aber dies sind nur Ausnahmen.
Wie lautet Ihre Botschaft an Mitmenschen im Bezug auf Europa?
Cui bono? Nichts passiert rein zufällig. Alles lesen, immer hinterfragen
Sven Paronz Boschian
Bürgerumfrage: Europas Zukunft
http://www.buergerstimme.com/Design2/2012-08/ein-europa-ohne-bevormundung-aus-bruessel-antworten-eines-buergers-zur-eu-umfrage/