In ganzen 36 US-Bundesstaaten formieren sich sezessionistische Kräfte, die eine Loslösung
ihrer Territorien von den Vereinigten Staaten von Amerika fordern. Getragen werden diese
Bewegungen hauptsächlich von Republikanern, die mit der Bundespolitik nicht einverstanden sind.
Noch mögen die Befürworter einer Abspaltung in der Minderheit sein, doch je größer das finanzielle
Desaster der US-Bundesregierung wird, umso mehr Zulauf könnten diese Unabhängigkeitsbewegungen
erhalten. Immer mehr Menschen fragen sich offenbar, wie die Bundesadministration zwar Unsummen
für das Militär aufbringen kann, die Infrastruktur des Landes jedoch sukzessive zerfällt.
Für Bildung und Soziales fehlt oftmals der finanzielle Rahmen, da die letzten Bundesregierungen
in Sachen Steuern stets die reichsten 1 Prozent begünstigten, während die Mittelschicht zur
Kasse gebeten wird. Dennoch reicht das Geld von vorne bis hinten nicht aus, um die
laufenden Ausgaben zu decken.
Die Menschen fühlen sich zunehmend von der Bundespolitik veräppelt.
Das einzige Problem für die Sezessionisten :
Es gibt keine gesetzliche Grundlage, wonach Bundesstaaten aus dem Verband wieder austreten
können. Doch wenn es zu einer Volksabstimmung käme, bei der sich eine überwältigende Mehrheit
der Bevölkerung eines Bundesstaates für den Austritt aus den Vereinigten Staaten von Amerika
ausspricht, müsste Washington wohl klein beigeben.
Dennoch: es gärt in der Bevölkerung die zusehends verarmt, während eine kleine Elite in
unermesslichem Reichtum lebt. Dem politischen Establishment vertraut man dort noch weniger
als hierzulande, was sich in den erschreckend niedrigen Wahlbeteiligungen offenbart.
Noch funktioniert nämlich das System von Brot und Spielen, indem man den
Ärmsten der Gesellschaft Lebensmittelmarken in die Hand drückt und die
unzähligen TV-Sender ihre sedierende Wirkung entfalten.
Doch was geschieht, wenn die breite Masse der US-Amerikaner plötzlich bemerkt, wie sehr
sie von der Politik nach Strich und Faden belogen wird? Was ist, wenn die Leute endlich
merken, wie das Establishment zusammen mit dem Militärisch-Industriellen-Komplex an einem
Polizeistaat arbeitet, in dem die Menschen nur noch als gefügige Masse existieren sollen ?
Der Zerfall der Supermacht USA ist nur noch eine Frage der Zeit. Schon jetzt zeigen sich
die Grenzen des Zweiparteiensystems, indem die rechtskonservative „Tea Party“ den ganzen
Kongress in Geiselhaft nehmen kann, obwohl sie nur eine Minderheit der Abgeordneten stellt.
Die Frage die sich stellt :
Was kollabiert zuerst, die Finanzen, die Wirtschaft oder die Politik ?
Überall kristallieren sich Sollbruchstellen heraus, die nur noch notdürftig zusammenhalten.
Quelle : Contra Magazin