Zwei Geschichten, zwei Dramen. Undurchsichtig arbeitende freie Träger und deutsche
Jugendämter entfernen immer öfter Kinder aus ihrem Zuhause, manchmal aus fadenscheinigen
Gründen. Allein zwischen 2014 und 2015 ist die Zahl der Inobhutnahmen um rund 30 Prozent
auf 77.645 angestiegen. RT Deutsch-Reporterin Maria Janssen stellt betroffene Familien vor.
Viele Jugendämter in Deutschland sind personell unterbesetzt und beklagen Überforderung.
Das ist mit ein Grund dafür, dass die Behörden oft Aufträge an freie Träger weiterreichen.
Und hier beginnt oft ein folgenschwerer Interessenkonflikt. Denn die freien Träger sind
oft gemeinnützige Vereine oder private Firmen, die für die Betreuung von Kindern aus
vermeintlich oder tatsächlich schlechtem Hause vom Jugendamt hoch entlohnt werden.
Ein kurzer Blick in die Tabellen des statistischen Bundesamtes genügt, um festzustellen,
dass die Zahl der Inobhutnahmen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Vor allem
religiöse Familien und Einwanderer sollen überdurchschnittlich häufig von den weitreichendsten
Maßnahmen betroffen sein, die die Ämter ergreifen können.