Ich frag‘ mich grad, warum wir unbedingt Bevölkerungswachstum brauchen,
warum wir sklavisch an den 80+x Millionen Menschen festhalten müssen, die
in Deutschland leben. Wozu?
Eigentlich gibt’s nur wirtschaftliche Gründe dafür: der Markt muss halt wachsen.
Alles ist streng auf Wachstum ausgerichet – Schrumpfungsprozesse werden gefürchtet.
Eine Vermutung diesbezüglich: es liegt an der Vermögensschere. Je größer die Vermögen
auf der einen Seite werden, desto mehr müssen die Leute auf der anderen Seite arbeiten,
um Zins und Zinseszins für diese Vermögen zu erwirtschaften.
Weil aber die Vermögen wachsen wegen der Natur von Zins und Zinseszins exponential
wachsen, wird der Wettlauf Wachstum vs Vermögenszuwachs immer schneller – und irgendwann
nicht mehr zu schaffen sein.
Lustigerweise spielt die Bevölkerung in Deutschland das Spiel nicht so mit, wie’s die
Wachstumsfanatiker gern hätten: mit knapp 1,4 Kindern pro Familie ist kein Staat zu
machen; der „Materialeinsatz“ ist mit 2 beteiligten Personen höher als das Ergebnis.
Für Stagnation braucht es genau 2 Kinder, für Wachstum mehr als 2. Die einzige
Bevölkerungsgruppe mit proportional übermäßigen Wachstum ist die der Moslems, die
zumindest der täglichen Beobachtung nach wohl im Schnitt 3 – 5 Kinder pro Familie hat.
Nur: Kinder sind erstmal keine vollwertigen Marktteilnehmer, auch wenn die Wirtschaft
über Werbung und Merchandising schon versucht, an die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft
zu gelangen. Sind die Eltern arm, gibt’s da aber nichts zu holen (siehe „Kinderarmut“).
Mit dem Import „ausländischer Fachkräfte“ ist wohl auch das Ziel eher, neue Marktteilnehmer
zu generieren ohne den Umweg „Kindheit“. Wer gerade neu ins Land kommt, braucht eine (teure)
Erstausstattung, die vom Bund, Land oder Kommune bezahlt wird. (Also von uns dem Steuermichel)
Alles nur „rechter Unfug“ oder ist doch was dran, am „Importkonsumisten“?
Anfangst habe ich erwähnt, dass die Lebensqualität in gewissem Bereich umgekehrt
proportional von der Bevölkerungsdichte abhängt. Wir halten nur aus wirtschaftlichen
Gründen sklavisch am Wachstum fest, vernünftig ist das nicht.
In Deutschland ließe es sich wahrscheinlich mit 60 Millionen Menschen besser leben als
mit 80 Millionen: weniger Verkehr auf der Straße, weniger Energieverbrauch, mehr Grünzonen
in Städten, Renaturierung an wenig besiedelten Orten usw usf. Die Japaner dürften noch mehr
Erfahrung haben, was die „Übervölkerung“ betrifft, wie sich eine zu hohe Bevölkerungsdichte
auswirkt. Wer da auf 60, 70qm im „Generationshaushalt“ lebt, wird sich vermutlich weniger
Menschen und mehr Raum wünschen.
So angespannt ist die Situation in Deutschland (noch) nicht – aber das heißt ja nicht,
dass man dahin kommen muss. Und mancher Großstädter weiß, wie die Parkplatzsituation
aussieht, mit wievielen Menschen man sich in einem mehrstöckigen Wohnhaus auseinandersetzen
muss, wieviele Leute tagtäglich auf dem Weg zur und von der Arbeit man begegnet, wie wenig
Raum für Grünflächen eingeräumt wird, wieviele Einkaufstempel entstehen, dort, wo früher
grüner Rasen zur optischen Auflockerung gewesen ist.
Wir brauchen nicht mehr Raum (wie der olle Zweifingerbartösi
getönt hat), sondern weniger Volk (im Sinne von Bevölkerung).
Dazu passend noch ein Artikel aus Österreich :